Veröffentlicht am 09.03.2009 13:57

Parken mit „Wapperl” – „ein Erfolg”


Von TG
Hans Pfister findet seit Neuem direkt vor seiner Haustür in der Gollierstraße einen Parkplatz. (Foto: tg)
Hans Pfister findet seit Neuem direkt vor seiner Haustür in der Gollierstraße einen Parkplatz. (Foto: tg)
Hans Pfister findet seit Neuem direkt vor seiner Haustür in der Gollierstraße einen Parkplatz. (Foto: tg)
Hans Pfister findet seit Neuem direkt vor seiner Haustür in der Gollierstraße einen Parkplatz. (Foto: tg)
Hans Pfister findet seit Neuem direkt vor seiner Haustür in der Gollierstraße einen Parkplatz. (Foto: tg)

Ein Platz! Ein Platz! Ein Königreich für einen Parkplatz! So flehten noch bis vor gar nicht langer Zeit fast täglich viele Bewohner der Schwanthalerhöhe. Die Suche nach einem einigermaßen wohnungsnahen Abstellplatz fürs eigene Auto geriet ihnen in dem engen Viertel allzu oft zu einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Seit Mitte Februar dieses Jahres gehört das der Vergangenheit an. Seitdem im Quartier das Parkraummanagement eingeführt wurde, hat sich die Lage wie durch ein Wunder entspannt. Auf der „Theresienhöhe“, der „Schwanthalerhöhe“, in der „Ridlerstraße“ und im „Westend“ – so heißen die sogenannten Parklizenzgebiete – finden jetzt Inhaber entsprechender Konzessionen und Autofahrer, die einen Parkschein aus den eigens dafür aufgestellten Automaten gezogen haben, viele freie Plätze.

Robert Werner, Anwohner der Ridlerstraße, kann es kaum glauben. Die Verhältnisse hätten sich deutlich verbessert. „Früher war hier immer alles besetzt. Jetzt gibt es überall freie Parkplätze.” Das sei früher so gut wie nie der Fall gewesen. Auch Hans Pfister aus der Gollierstraße hat mit dem Lizenzparken beste Erfahrungen gemacht. „Früher bin ich fünfmal um den Häuserblock herumgefahren. Heute stehe ich direkt vor meiner Haustür. Was kann ich mehr verlangen. Das sind mir die 30 Euro wert, die ich für die Parklizenz zahle.“

„Im Großen und Ganzen herrscht Zufriedenheit”

„Die ersten Erfahrungen zeigen – im Großen und Ganzen herrscht Zufriedenheit “, beschreibt der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe, Ludwig Wörner (SPD), den Stand der Dinge. Er hat beobachtet: „Plötzlich bekommt man Parkplätze.“ Kritik habe es nur von einigen Gewerbetreibenden am Gollierplatz gegeben. Die vermissten Parkplätze für ihre Kunden. Das lasse sich jedoch anders organisieren. Künftig sollen demnach dort nicht nur Lizenzparker, sondern überdies auch Besucher freie Plätze finden. Die Klage „Es wird zu wenig kontrolliert“ allerdings höre er von den Leuten des Quartiers häufig, so der BA-Vorsteher. Das sei Teil einer Strategie des Kreisverwaltungsreferates, erklärt er. Es handele sich um eine „Zeit der Anpassung”. Danach solle „voll durchgegriffen” werden. Die Zahl der Mitarbeiter für die „Parkraumüberwachung” solle aufgestockt und damit sichergestellt werden, dass ausreichend Kotrollen stattfinden können. Das sei ihm zugesagt worden.

„Die Parkraumüberwachung ist ein Erfolgsmodell“ kommentiert Christopher Habl, Pressesprecher des Kreisverwaltungsreferates, das Lizenzparken in allen Münchner Stadtteilen. Habl: „Die Anwohner sind zufrieden, weil sie Parkplätze finden. Auch für die Gewerbetreibenden ist die Regelung eine Erleichterung. Das sind bisher unsere Erfahrungen.“ Er traue sich, das ebenfalls für die Schwanthalerhöhe zu erklären.

„Keine Garantie”

Kurt Faltus, seit 33 Jahren Obst- und Gemüsehändler in der Ganghoferstraße, sagt, er finde jetzt morgens zwar relativ leicht einen Parkplatz – „früher musste ich schon mal kurz auf den Gehsteig ausweichen“ – doch die 120 Euro für die Lizenz findet er zu teuer. „Und eine Garantie für einen Parkplatz habe ich nicht. Dafür muss ich viel verkaufen.“ Er meint: „Man hätte die Gewerbetreibenden kulanter behandeln sollen.“ Eine Künstlerin, die dieser Tage aus Berlin anreiste, um ihre Ausstellung in der Parkstraße aufzubauen, ist über die Anwohnerparkfreiheit nicht ganz so erfreut. „Ich musste sechs Euro pro Tag bezahlen.“ Andererseits hat sie Verständnis dafür, dass die Anwohner des Viertels beim Parken in ihrem Quartier bevorzugt werden. Richtig sauer ist indes Anita Arnold. Ihr ist in der Geroltstraße ein „Knöllchen” über 25 Euro. verpasst worden. Es fehle dort aber eine entsprechende Beschilderung. Deswegen werde sie dagegen Widerspruch einlegen. Wo sie ihr Auto künftig abstellen soll – „ich arbeite hier dreimal in der Woche in einem Supermarkt“ – weiß sie noch nicht. „Das Parken kostete mich bis zu 300 Euro im Jahr.“

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