Freiheit, die begeistert...

Die begleitende Ausstellung im Foyer zeigte Stasi-Akten von Jugendlichen, darunter auch von Bürgerhaus-Chef Jan Konarski (li). Joachim Gauck (Mitte) als sein väterlicher Mentor aus DDR-Zeiten und Bürgermeister Christoph Göbel tauschten sich über die dokumentierten Ereignisse aus. (Foto: US)
Die begleitende Ausstellung im Foyer zeigte Stasi-Akten von Jugendlichen, darunter auch von Bürgerhaus-Chef Jan Konarski (li). Joachim Gauck (Mitte) als sein väterlicher Mentor aus DDR-Zeiten und Bürgermeister Christoph Göbel tauschten sich über die dokumentierten Ereignisse aus. (Foto: US)
Die begleitende Ausstellung im Foyer zeigte Stasi-Akten von Jugendlichen, darunter auch von Bürgerhaus-Chef Jan Konarski (li). Joachim Gauck (Mitte) als sein väterlicher Mentor aus DDR-Zeiten und Bürgermeister Christoph Göbel tauschten sich über die dokumentierten Ereignisse aus. (Foto: US)
Die begleitende Ausstellung im Foyer zeigte Stasi-Akten von Jugendlichen, darunter auch von Bürgerhaus-Chef Jan Konarski (li). Joachim Gauck (Mitte) als sein väterlicher Mentor aus DDR-Zeiten und Bürgermeister Christoph Göbel tauschten sich über die dokumentierten Ereignisse aus. (Foto: US)
Die begleitende Ausstellung im Foyer zeigte Stasi-Akten von Jugendlichen, darunter auch von Bürgerhaus-Chef Jan Konarski (li). Joachim Gauck (Mitte) als sein väterlicher Mentor aus DDR-Zeiten und Bürgermeister Christoph Göbel tauschten sich über die dokumentierten Ereignisse aus. (Foto: US)

Kaum ein Begriff wird unterschiedlicher definiert, beschwörend und eindringlich in Politik und Kunst beleuchtet und nicht zuletzt in Verfassungen als ultimatives Ziel und politisches Versprechen gesetzt, wie die Freiheit.

Mit der Titelwahl „Freiheit – die ich meine“ zu ihren zehnten Thementagen hatte sich darum die Gemeinde Gräfelfing viel vorgenommen. Jan Konarski, Leiter des Bürgerhauses Gräfelfing, begründete die Themenwahl so: „Die Jahreszahl 2009 war für uns der Ideengeber. Angefangen vom Schillergeburtstag über den Mauerfall und den Jahrestag des Grundgesetzes – der Begriff Freiheit schien uns der geeignete gemeinsame Nenner zu sein.“

Ganz persönliche Lebensgeschichte

Das unterstrich auch Bürgermeister Christoph Göbel in seiner Begrüßungsrede: „Gerade die deutsche Geschichte zeigt erschütternd und eindrucksvoll, wie wichtig, aber auch wie anfällig und wenig selbstverständlich Freiheit ist.“

Sein Dank für die Verwirklichung der Veranstaltungen galt dem Team des Bürgerhauses, allen voran dessen Leiter Konarski, der mit seiner persönlichen Lebensgeschichte den Thementagen einen besonderen Stempel aufdrückte. „Sein Lebensweg zeigt, welch hohen Wert Freiheit und das Eintreten für sie hat“, würdigte Göbel.

Auch Ehrengast Joachim Gauck, evangelischer Pfarrer und erster Bundesbeauftragter für die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen, hatte viel mit dem Leben Konarskis zu tun. „Er ist nicht nur der Pfarrer, der mich taufte, sondern wurde mir zu einem väterlichen Freund”, betonte der Bürgerhaus-Leiter.

Anhand fiktiver Einzelschicksale erklärte Gauck den Anwesenden das innere System der DDR und die vorherrschende Gehorsamsanforderung eindringlich und warb um Verständnis für die „Ossis“, die Demokratie nicht Schritt für Schritt lernen konnten, sondern sich mit einem Sprung ins kalte Wasser vor der Diktatur retteten.

In der Verantwortung jedes einzelnen

„Freiheit heißt Verantwortung im weitesten Sinne“, mahnte Gauck. „Es gibt viele unterschiedliche Wege für sie zu kämpfen.“ Dabei spann er seinen Erzählbogen hin zur Vernunft und zur Zivilcourage.

Am Ende waren die Zuschauer gefesselt vom Vortrag und blieben noch lange im Foyer, um miteinander ins Gespräch zu kommen oder Fragen an Gauck zu richten. „Eine wunderbare Atmosphäre“, freute sich Konarski. „Dieser Abend war unser absolutes Highlight.“

Die Begeisterung für das Thema setzte sich auch an den anderen Veranstaltungstagen fort. „Vor allem der Schillerabend mit Michael Quast war einfach super“, meinte der Organisator. Doch egal ob die Filmvorführung mit „Das Leben der Anderen“, die Lesungen, das Schülerkonzert der Jugendmusikschule Gräfelfing oder sämtliche Vorträge – alle Events waren zur großen Zufriedenheit der Organisatoren gut besucht.

„Ganz besonders toll war die Resonanz auf unseren Testballon Freie Bühne“, hob Konarski hervor. An diesem Abend konnte jeder Berufene die Bühne des Bürgerhauses für seinen eigenen Auftritt nutzen. Diese komplett neue Form von interaktiver Unterhaltung will Jan Konarksi in der nahen Zukunft unbedingt wieder ins Bürgerhaus bringen.

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