Zum dritten Mal lässt die Stadt Starnberg mit ihrem Schlossfest die Zeiten der Renaissance auf dem ehemals herzoglichen Gelände des Schlossgartens wiederaufleben. Der malerische Garten war einst Teil der herzoglichen Schlossanlage, die sich die Wittelsbacher über mehrere Generationen hinweg über dem Starnberger See errichtet haben. Zunächst diente die mittelalterliche Burg „Starnberch-castrum“ nur als See- und Landgerichtssitz. Später avancierte sie immer mehr zum beliebten Ausflugsziel der bayerischen Herzöge und wurde nach und nach zum komfortablen Sommersitz ausgebaut. Der Schlossgarten verband einst das Schloss mit dem gegenüber liegenden Ballsaal, an dessen Stelle heute die St. Josef-Kirche steht.
Vor allem unter Herzog Albrecht V., der auch den Beinamen „Der Prächtige“ hatte, wurden im Schloss opulente Feste gefeiert, die für ihre Nobilität und Prachtentfaltung weithin berühmt waren. Diese schöne alte Gewohnheit wird mit dem Starnberger Schlossfest, das heuer von Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 9. Juli, stattfindet, zu neuem Leben erweckt. Nicht erst seit die Tradition der Schlossfeste wieder aufgegriffen wurde, dienen Schloss und Garten als Schauplätze für außergewöhnliche kulturelle Veranstaltungen. Schon lange wird im Schlosshof das jährliche Burghofsingen des Heimat- und Volkstrachtenvereins veranstaltet und auch die Städtische Musikschule Starnberg gibt regelmäßig Konzerte, die die Renaissance in den Mittelpunkt stellen. Mit dem Schlossfest wirft das Kulturamt der Stadt Starnberg nun allerdings schon zum dritten Mal den Blick noch umfangreicher zurück in die Vergangenheit und widmet dieser Blütezeit in Starnbergs Geschichte ein ganzes Wochenende.
Im Glanz des fürstlichen Festes, macht sich auch ein buntes Volk aus Händlern und Gauklern um das Schloss herum breit. Der blühende Schlossgarten bietet die malerische Kulisse für einen Renaissancemarkt. Aussteller zeigen an ihren Marktständen historisches, altes Handwerk. Lustige Musikanten und freche Gaukler, historische Falkner und kunstvolle Bogenschützen ziehen durch den Garten. Und feine „Leckereyen“ und Unterhaltung für Groß und Klein verlocken zu einer Stippvisite ins 16. Jahrhundert. Die authentische Nachstellung historischen Lebens übernehmen auch heuer wieder die „Edelleut Masseny“, die mit ihrem Gefolge vor dem Schloss ihre herrschaftlichen Zelte aufschlagen und das Publikum mit Tanz und Schwertkampf erfreuen, während die „Paartal Bogenschützen“ sich im Burggraben niederlassen. Mit ihren Vorführungen gewähren sie Einblick in das Lagerleben des Mittelalters und der frühen Renaissance. Der historische Markt und die Vorführungen im Schlossgarten und vor dem Schloss sind frei und laden zum Flanieren und Staunen ein. Darüber hinaus finden im stattlichen Ambiente des Schlosshofs diverse Abendveranstaltungen statt, für die Eintritt erhoben wird, darunter zum Beispiel das traditionelle Burghofsingen des Heimat- und Volkstrachtenvereins und ein Konzert der Städtischen Musikschule. Zum Ausklang am Sonntag gibt es zudem ein Kinderkonzert sowie anschließend noch eine musikalische Lesung mit einem prominenten Gastleser. „Tatort” Kommissar Udo Wachtveitl liest die „Geschichte der Welt in 9 Gitarren”. Karten für die Schlosshofveranstaltungen sind im Kulturamt Starnberg und ibei der Tourist Information erhältlich.