Der Bube kommt nicht zur Ruhe. Nach Jahrzehnten auf dem Viktualienmarkt als Brunnenfigur neben der Freibank, musste das putzige Kerlchen der wieder zu errichtenden Schrannenhalle weichen.
Er landete in einem stillen Eckchen des städtischen Bauhofs und ward fast vergessen. Doch da erinnerte sich der Bezirksausschuss (BA) 5, Au-Haidhausen, an ihn und so bezog das »Fischerbuberl« Position auf dem Sockel des neuen Brunnens, am kürzlich umgebauten Wiener Platz.
Doch auch hier ist keine Ruh. Es ist nämlich ein kleines, munteres Hin und Her entbrannt, wer denn welche wohlgerundeten Teile des properen Buben zu Gesicht bekommen soll: Das liebreizende Gesicht oder den wohlgerundeten Po? »Welche Seite hättens denn gern...«, ist die nicht ganz ernstgemeinte Frage zwischen Marktleuten und Bürgern. »Also, von uns war vorgesehen, dass das Buberl in die Sckellstraße in die Parkanlage schaut«, erklärt Heinz Grünberger vom Baureferat.
»Das schien uns als geeignete Richtung, denn dort ist der neue offene Bereich des Platzes«, auch wenn man von allen Seiten auf den Platz kommen könne. Doch die Standbetreiber drehten sozusagen ihr eigenes Ding.
Als Handwerker gerade die Replik der 1910 entstandenen Plastik von Ignatius Taschner wie angeordnet befestigen wollten, wurden sie von den Marktleuten gebeten, die Figur doch bitte in Richtung der Buden blicken zu lassen, so die vage Informationslage im Baureferat. Denn: »Sonst hätt ich immer auf den Hintern schauen müssen«, meint Standlfrau Sieglinde Duhr, »außerdem kommen die Passanten eher von der Inneren Wiener Straße«. Und tatsächlich blickt der Kleine jetzt treuherzig zu den Häuschen.
Doch dem »Buberl« mit den Fischen in Händen ist keine Verschnaufpause vergönnt, ein Blickwechsel wird verlangt. BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will findet: »Was soll das denn, wenn man den von der Hinterseite sieht?«, denn ganz Haidhausen marschiere doch wochenends vom Johannisplatz über Wiener Platz und Sckellstraße zu den Isarauen. Dietz schlug auf der Bürgerversammlung vergangenen Dienstag vor, die Figur auf dem Sockel jeweils zu drehen, wenn der Brunnen gereinigt wird.
Doch dem kommt nun das Baureferat zuvor. Da der »Fischerbuberl«-Brunnen einer der wenigen Münchner Brunnen sei, der als Frischwasserbrunnen auch im Winter fließe, soll die Figur demnächst erneut gedreht werden für die Marktleute gilt dann wieder: Auch ein schöner Rücken
Einen Kompromiss, z.B. eine Vierteldrehung, kann es übrigens nicht geben. Denn das »Fischerbuberl« ist zwar so konstruiert, »dass durch einfaches Lösen der Schrauben die Figur ohne größeren Aufwand gewendet werden kann«, so Grünberger. Allerdings nur um 180 Grad. ms
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