Im einstigen Beck-Haus an der Fürstenrieder Straße wird es doch keine Filiale des Discounters Aldi geben. Was in Laim seit geraumer Zeit immer wieder zu hören war, ist jetzt offiziell. Michael Klöter, Prokurist bei Aldi Süd, bestätigte, das Unternehmen habe seine Absicht, im „Beck-Haus“ sein preisgünstiges Sortiment anzubieten, fallen gelassen. Seit 2006 gebe es einen Mietvertrag zwischen Aldi und der Besitzerin des Gebäudes, Daniela Högl. Die Übergabe der Räume sei fürs Jahr 2007 vorgesehen gewesen. Daraus sei, wie die Laimer wüssten, nichts geworden. Deshalb sei der Mietvertrag immer wieder per Nachtrag verlängert worden. Jetzt habe Aldi die Konsequenzen gezogen. Klöter: „Wir sind nicht weiter gekommen. Für uns ist unklar, wann das Objekt fertig werden wird. Es ist immer noch im Rohbau.“
Ursprünglich sollte den Aldi-Kunden das „Beck-Haus” als „Ersatz” für die Zweigstelle in der Landsberger Straße 388 angeboten werden. Und zwar für die Zeit, in der diese Pasinger Filiale umgebaut wurde. Mittlerweile gebe es in Pasing allerdings ein neues modernes Zweiggeschäft. Sogar die provisorische Filiale in einem Zelt, das an der Landsberger Straße 240 stand, sei inzwischen aufgelöst worden. Klöter bedauert außerordentlich, dass die Laimer, die sich schon auf „einen Aldi” in der Fürstenrieder Straße gefreut hatten, enttäuscht sind. „Wir hätten uns gefreut, in Laim präsent zu sein.“ Besonders deswegen, weil das Objekt „fußläufig“ zu erreichen gewesen wäre. Er meint darüber hinaus, Aldi mit seiner „guten Bonität“ hätte als Anker-Mieter andere Mieter sehr gut binden können.
Aldi habe sehr viel Geld für die geplante Niederlassung ausgegeben, sagt Klöter. Der Konzern habe die Vermieterin dabei unterstützt, die Baugenehmigung auf den Weg zu bringen und die Anliefersituation zu regeln. Ob sich aus dem geplatzten Geschäft Schadensersatzansprüche für Aldi ergeben, konnte der Prokurist noch nicht sagen. Das sei noch nicht endgültig geklärt.
Termin längst überschritten
„Wann kommt endlich Leben ins Beck-Haus?“, fragen sich die Laimer. Eine gefühlte Ewigkeit lang steht ein Riesenkran vor dem Gebäude in der Fürstenrieder Straße. Es ist immer noch komplett eingerüstet. Es wird gebohrt und gehämmert. Das Rattern der Presslufthämmer übertönt sogar den Lärm, der von dem unablässigen Strom der Autos auf der Fürstenrieder Straße ausgeht. Immer wieder hatte sich der Umbau von „Beck“ in ein Gewerbe- und Geschäftshaus verzögert. Einmal war es ein Antrag auf „Nutzungsänderung“, den die Bauherrin eingereicht hatte. Ein anderes Mal hatte ein Nachbar geklagt und ein umfassendes Lärmgutachten wegen des zu erwartenden Lieferverkehrs gefordert und damit den Bau gestoppt. Anfang 2009 sollten die ersten Geschäfte in das „Beck-Haus“ einziehen. Der Termin ist längst überschritten.
Auch Wohnungen sollten im „Beck-Haus“ entstehen. Stattdessen wird es nun in der zweiten und dritten Etage, falls sich das nicht auch noch ändert, Büros geben. In die erste Etage soll eine Filiale der Textil- Handelskette KiK einziehen. Dort sollen auch die von vielen Laimern abgelehnten Spielhallen angesiedelt werden. Was nun anstatt des Discounters kommt, ist nicht bekannt. Vermieterin Daniela Högl war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.