Veröffentlicht am 04.03.2013 14:47

„Nicht mal Platz fürs Nötigste“

Das Gebäude in der Elsenheimerstraße 48-50 soll umgebaut werden und künftig als Studentenwohnheim genutzt werden. (Foto: BK)
Das Gebäude in der Elsenheimerstraße 48-50 soll umgebaut werden und künftig als Studentenwohnheim genutzt werden. (Foto: BK)
Das Gebäude in der Elsenheimerstraße 48-50 soll umgebaut werden und künftig als Studentenwohnheim genutzt werden. (Foto: BK)
Das Gebäude in der Elsenheimerstraße 48-50 soll umgebaut werden und künftig als Studentenwohnheim genutzt werden. (Foto: BK)
Das Gebäude in der Elsenheimerstraße 48-50 soll umgebaut werden und künftig als Studentenwohnheim genutzt werden. (Foto: BK)

Längst haben Investoren erkannt, dass mit Studenten Geld zu verdienen ist. Wo in München über 100.000 Studierende einen Platz zum Wohnen suchen, ist die Nachfrage nach bezahlbaren Studentenwohnungen oder einem Wohnheim-Platz enorm. In Studentenwohnheime zu investieren verspricht daher eine hohe Rendite.

Nachdem bereits der Neubau eines großen Studentenwohnheims in der Landsberger Straße geplant ist, soll nun auch in der Elsenheimerstraße Wohnraum für Studenten entstehen. Hier wird jedoch nicht neu gebaut, sondern das bereits bestehende Gebäude umgebaut und umgenutzt. Wo derzeit noch Mitarbeiter einer Versicherung vor dem PC sitzen, sollen alsbald Studenten einziehen. Insgesamt 364 Studenten-Appartements sollen im jetzigen Bürogebäude in der Elsenheimerstraße 48-50 untergebracht werden. Viel zu kleine Wohneinheiten werden entstehen, befürchtet der Laimer Bezirksausschuss (BA 25). Den vom Investor eingereichten Antrag auf Vorbescheid lehnt der Laimer BA ab. „Die überwiegend winzigen Wohnzellen bieten nicht mal Platz fürs Nötigste“, heißt es in der Stellungnahme des Unterausschusses (UA) für Bauen und Planen im Laimer BA.

Wo sollen die Studenten sich aufhalten?

„Grundsätzlich wird die Schaffung von Wohnraum sehr begrüßt, vor allem für Studenten“, heißt es vom BA 25. Jedoch seien sowohl Wohnraum als auch Freiflächen zu knapp bemessen: „Die vorliegende Planung ist aber zu minimalistisch ausgefallen, bietet zu wenig Raum für Menschliches und Miteinander.“ Denn trotz Umbau wird es im künftigen Studentenwohnheim dicht. Appartements mit 16 Quadratmetern, 19 Quadratmetern oder maximal 31 Quadratmetern sind vorgesehen.

Geplant ist, das bestehende Bürogebäude Ecke Elsenheimerstraße und Hauzenberger Straße aufzustocken. Das Haus hat jetzt bereits fünf Geschosse und soll um weitere zwei Geschosse vergrößert werden, wodurch die Gebäudehöhe dann 20,35 Meter bemisst. Ob sieben Etagen laut Bebauungsplan zulässig sind, dass fragt nun der BA 25 kritisch nach. Rund 9.285 Quadratmeter sollen künftig als Wohnfläche und 472 Quadratmeter als gewerbliche Fläche genutzt werden. „Es gibt keinerlei gemeinschaftliche Grünflächen, nur einen 20 Quadratmeter kleinen Vorgarten zu einer Wohnung“, bemängelt der UA Bau im Laimer BA. Dabei seien überwiegend winzige Wohneinheiten geplant. Ein großes Manko am Bauvorhaben sieht der UA Bau auch im viel zu kleinen Fahrradraum. Nur 14,2 Quadratmeter sollen laut Bauplan den Rädern der Studenten zur Verfügung stehen. Zu wenig Gemeinschaftsräume und zu wenig Freiflächen – „wo können sich die Studenten drinnen und draußen aufhalten, sich treffen und kennen lernen, Feste feiern?“, fragt der UA Bau unter Vorsitz von Anette Zöllner (CSU).

Umplanung gefordert

Wenig begeistert ist man im Laimer BA auch davon, dass voraussichtlich ein Drittel der Appartements nach innen zu einem überdachten Hof liegen werden. „Wenn man die Pläne richtig deutet, befindet sich ein Glasdach über diesem Innenhof, so dass diese Wohnungen keine natürliche Belüftung haben“, heißt es in der Stellungnahme. Dies sei selbst für Studentenwohnungen nicht zulässig.

Der BA Laim fordert nun, dass das Bauvorhaben umgeplant wird. Im neuen Plan sollen Wohnungen mit einer Mindestgröße von 25 Quadratmetern und mit ausreichender natürlicher Belichtung und Belüftung enthalten sein. Auch fordert der BA die Schaffung „attraktiver Gemeinschafts- und Begegnungsräume ohne Konsumzwang“, denn bisher bietet lediglich ein geplantes Café im Erdgeschoss die Möglichkeit sich zu treffen. Ausreichend große und auch begrünte Freiflächen sowie zusätzliche Abstellabteile außerhalb der Wohneinheit müssten ebenfalls eingeplant werden. Endgültig vom Bauvorhaben überzeugen ließe sich der Laimer BA, wenn der Investor jedem Studenten einen zugeordneten, gesicherten und überdachten Fahrradabstellplatz zusichern würde. Zunächst aber lehnt der Laimer BA den Antrag auf Vorbescheid, der jetzt beim Planungsreferat der Stadt München vorliegt, vehement ab.

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