BRK Weilheim-Schongau präsentiert Jahresbilanz

Sechs Bereitschaften mit fünf Arbeitskreisen des BRK Weilheim-Schongau unterstützen bei Katastrophen und Notfällen im ganzen Landkreis. (Foto: BRK Weilheim-Schongau)
Sechs Bereitschaften mit fünf Arbeitskreisen des BRK Weilheim-Schongau unterstützen bei Katastrophen und Notfällen im ganzen Landkreis. (Foto: BRK Weilheim-Schongau)
Sechs Bereitschaften mit fünf Arbeitskreisen des BRK Weilheim-Schongau unterstützen bei Katastrophen und Notfällen im ganzen Landkreis. (Foto: BRK Weilheim-Schongau)
Sechs Bereitschaften mit fünf Arbeitskreisen des BRK Weilheim-Schongau unterstützen bei Katastrophen und Notfällen im ganzen Landkreis. (Foto: BRK Weilheim-Schongau)
Sechs Bereitschaften mit fünf Arbeitskreisen des BRK Weilheim-Schongau unterstützen bei Katastrophen und Notfällen im ganzen Landkreis. (Foto: BRK Weilheim-Schongau)

Zu Beginn des neuen Jahres zieht der BRK-Kreisverband Weilheim-Schongau Bilanz und blickt auf ein Jahr mit anhaltend hohen Einsatzzahlen im Rettungsdienst, einem deutlichen Zuwachs der Transporte im Behindertenfahrdienst, stabil wachsender Kundenzahl im Bereich Hausnotruf, steigenden Teilnehmerzahlen im Bereich der Erste Hilfe Kurse und Notfalltrainings sowie einer wachsenden Anzahl an Blutspenden zurück.
Auch der Bereich des Ehrenamts freut sich über eine deutlich gestiegene Anzahl von aktiven Mitgliedern. Diese waren 2024 in zahlreichen Einsätzen des Katastrophenschutzes, der Land-, Wasser- und Bergrettung sowie in vielfältigen sozialen Projekten aktiv.

Peiting neu dabei

Der BRK-Kreisverband Weilheim-Schongau ist alleiniger Durchführender des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes im Landkreis und betreibt aktuell acht Rettungswachen bzw. -standorte mit insgesamt zehn Rettungswagen, fünf Krankenwagen und drei Notarzt-Einsatzfahrzeugen. Im April 2024 nahm das BRK den neuen Rettungswagen-Standort in Peiting in Betrieb.

Rund 76.500 Stunden Einsatzmittelvorhaltung waren hierfür zu erbringen, d.h. rund 150.000 Personalstunden. Durchschnittlich 82,4 mal pro Tag rückt der Rettungsdienst im Landkreis zu Einsätzen aus. Dafür sind rund 100 hauptamtliche Mitarbeiter, 22 Auszubildende zum Notfallsanitäter, vier Helfer im Freiwilligen Sozialen Jahr sowie rund 50 ehrenamtliche Helfer/innen im Dienst.

Helfer vor Ort

Wichtig bei den Einsätzen sind die Helfer vor Ort: Dies sind Einheiten der organisierten „Erste Hilfe“, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes qualifizierte Hilfe leisten – und zwar insbesondere dann, wenn der Rettungsdienst aufgrund längerer Anfahrtsstrecken nicht in kürzester Zeit beim Patienten sein kann. Im Landkreis betreibt das BRK in Seeshaupt, Penzberg, Birkland, Peiting, Huglfing, Peißenberg und Wessobrunn derartige Einsatzgruppen. 970 Mal rückten die Helfer vor Ort im Jahr 2024 zu Einsätzen in der unmittelbaren Umgebung aus.

Ständig erreichbar

Bei Unfällen und Unglücken aller Art schnelle Hilfe zu leisten, ist die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes.
Was aber ist etwa bei Massenkarambolagen? Wenn es also mehr Verletzte gibt, als der Rettungsdienst ordnungsgemäß versorgen kann? Hier treten die ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen (SEG) in Aktion. Diese stehen dem Rettungsdienst mit den kreisverbandseigenen Ressourcen jederzeit zur Seite. Am Unglücksort hilft die SEG Transport, Verletzte aus dem Gefahrenbereich zu bringen, Erste Hilfe zu leisten oder Patienten abzutransportieren. Ständige Erreichbarkeit, gut ausgerüstete Fahrzeuge und Material helfen der Gruppe, für den Einsatz gerüstet zu sein – und das rund um die Uhr. Aber auch wenn die regulären Besatzungen des Rettungsdienstes nicht mehr ausreichen, kommen die Schnelleinsatzgruppen zum Einsatz und besetzen zusätzliche Fahrzeuge: 128 Mal im Jahr 2024.
Zu den größten Alarmierungen gehörte 2024 der zunächst als „Amoklauf“ deklarierte Einsatz an der Pflegefachschule in Penzberg im Mai, bei dem auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Fachdienstes CBRNE (spezialisiert für Einsätze mir chemischen, biologischen, radioaktiven, nuklearen oder explosiven Risiken) vor Ort waren.
Neben der Unterstützung im bayerischen Flutgebiet im Sommer waren die Einheiten auch zur Absicherung der Europameisterschaft an sechs Terminen mit je zwei Helfern vor Ort, weitere Einheiten waren im Hintergrund einsatzbereit.

Hunde im Einsatz

Ob bei der Suche nach Vermissten im örtlichen Bereich oder bei internationalen Katastropheneinsätzen: Aufgabe ist es, nach überlebenden Personen zu suchen und diese aufzufinden. Zu 23 Sucheinsätzen wurden die Hunde mit 19 ehrenamtlichen Helfern alarmiert.

PSNV steht für Psychosoziale Notfallversorgung. Der „klassische“ Rettungsdienst kümmert sich bei seinen Einsätzen um die körperlich verletzten Menschen. Von einem Unglück „nur“ indirekt betroffene Personen werden dagegen mit ihren seelischen Belastungen oft alleine gelassen, obwohl sie häufig ebenfalls Beistand bräuchten. Um diese „seelisch verletzten“ Menschen kümmerte sich das PSNV Team des BRK mit 35 Ehrenamtlichen – im vergangenen Jahr 77 mal, unter anderem auch im Bereich der bayerischen Fluthilfe im Sommer.

Zur Koordinierung bei besonderen oder größeren Schadenslagen wie z.B. Bränden, Verkehrsunfällen, schwierigen sowie länger andauernden Einsätzen wird ein Einsatzleiter alarmiert, der die Koordination vor Ort übernimmt. Die ehrenamtlichen Einsatzleiter waren 305 mal vor Ort im Einsatz.

Neben der Bergwacht, die für die Sicherheit und Rettung in und um die Bergwelt zuständig ist, gibt es weitere drei ehrenamtliche Gemeinschaften im Kreisverband Weilheim-Schongau.

Ab drei Jahre

Bereits ab drei Jahren treffen und engagieren sich ca. 265 Kinder und Jugendliche in den Ortsgruppen des Jugendrotkreuz (JRK) im ganzen Landkreis. In ca. 400 gemeinsamen Gruppenstunden im Jahr 2024, bei Wettbewerben, im Sommer-Zeltlager, in der Sommer-Ferien-Woche sowie bei zahlreichen Ausflügen lernen die Jüngsten nicht nur die Grundlagen der Ersten Hilfe – sie erleben vor allem auch, was es bedeutet, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein und Verantwortung zu übernehmen.

In Weilheim, Iffeldorf-Penzberg, Peiting-Schongau und Altenstadt sind die 388 aktiven Mitglieder der Wasserwacht an insgesamt acht Wachstationen und in drei Schnelleinsatzgruppen einsatzbereit. Durch die Ausbildung von Nichtschwimmern zu Schwimmern und die Durchführung des Wasserrettungsdienstes trägt die Wasserwacht erheblich zur Sicherheit am und im Wasser bei.
Im Jahr 2024 rückten die Wasserwachten nach 20 Alarmierungen aus, die Ortsgruppen waren bei acht Vermisstensuchen, neun Wasserrettungen bzw. Rettungen Ertrinkender und drei medizinischen Notfällen am Wasser beteiligt. Der größter Einsatz im vergangenen Jahr war die Vermisstensuche eines abgängigen Standup-Fahrers am Lech mit mehr als 150 Einsatzkräften.
Insgesamt leisteten die vier Ortsgruppen im Jahr 2024 über 12.000 ehrenamtliche Stunden.

Jüngste Gemeinschaft

Die Wohlfahrts- und Sozialarbeit ist die jüngste BRK-Gemeinschaft und bietet zahlreiche soziale Angebote für Menschen aller Generationen an. Etwa 110 Ehrenamtliche engagieren sich in Projekten wie den Wunschgroßeltern, dem Heimwerkerdienst, der Babysittervermittlung, den Bewegungsprogrammen für Senioren, den Postpaten, dem Hintergrunddienst für den Hausnotruf, der Unterstützung des Blutspendedienstes oder im KleiderMarkt „Schick“ in Peißenberg. Das neue Projekt der Schlaganfallhelfer steht zu Beginn des Jahres 2025 in den Startlöchern. Weitere ehrenamtliche Helfer jeden Alters werden zur Ausweitung dieser Projekte gesucht.

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