Veröffentlicht am 10.11.2015 00:00

Planfestellungsbeschluss für Tram nach Steinhausen liegt vor


Von red
Mit einem Jahr Verzögerung kann es nun  (Foto: Die Tram soll vor allem das Entwicklungsgebiet »Bogenhausener Tor« am Vogelweideplatz sowie das Gewerbegebiet Steinhausen erschließen.	Foto:© ver.de landschaftsarchitektur GbR)
Mit einem Jahr Verzögerung kann es nun (Foto: Die Tram soll vor allem das Entwicklungsgebiet »Bogenhausener Tor« am Vogelweideplatz sowie das Gewerbegebiet Steinhausen erschließen. Foto:© ver.de landschaftsarchitektur GbR)
Mit einem Jahr Verzögerung kann es nun (Foto: Die Tram soll vor allem das Entwicklungsgebiet »Bogenhausener Tor« am Vogelweideplatz sowie das Gewerbegebiet Steinhausen erschließen. Foto:© ver.de landschaftsarchitektur GbR)
Mit einem Jahr Verzögerung kann es nun (Foto: Die Tram soll vor allem das Entwicklungsgebiet »Bogenhausener Tor« am Vogelweideplatz sowie das Gewerbegebiet Steinhausen erschließen. Foto:© ver.de landschaftsarchitektur GbR)
Mit einem Jahr Verzögerung kann es nun (Foto: Die Tram soll vor allem das Entwicklungsgebiet »Bogenhausener Tor« am Vogelweideplatz sowie das Gewerbegebiet Steinhausen erschließen. Foto:© ver.de landschaftsarchitektur GbR)

Die Tram-Trasse nach Steinhausen ist beschlossene Sache – nach langen Verzögerungen aufgrund personeller Engpässe bei der Regierung von Oberbayern.

Alle nötigen Genehmigungsverfahren sind gelaufen, jetzt kann es mit dem Bau endlich losgehen. Anlässlich dieser positiven Nachrichten luden die Grünen des Bezirksauschusses Bogenhausen (BA 13) interessierte Bürger zu einer Ortsbegehung zusammen mit Vertretern der MVG ein. Zwar war die Besucherzahl mit 18 Teilnehmern recht übersichtlich, dafür konnte man sich intensiv über die geplante Trasse austauschen. »Die Bürger haben Sorgen, dass ihre vorhandenen Busverbindungen entfallen«, berichtet Holger Machatschek (BA 13, Grüne). Doch hier gibt die MVG Entwarnung: Zwar werde es Veränderungen im Busverkehr geben, doch »alle vorhandenen Linienäste werden auch künftig bedient. Die heutigen Takte auf den einzelnen Linienästen bleiben unverändert bzw. werden teilweise verdichtet«, sagt Pressereferent MVG, Matthias Korte.

Erste Bauarbeiten könnten noch im November möglich sein, dabei geht es um Erdarbeiten, das Setzen erster Fahrleitungsfundamente und Leitungsverlegungen. Gleisbauarbeiten sollen ab März 2016 stattfinden. Die verlängerte Linie 25 bis zum S-Bahnhof Berg am Laim soll spätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 in Betrieb gehen, bei gutem Verlauf der Arbeiten möglicherweise auch früher.

»Wir stehen dem Projekt durchwegs positiv gegenüber und freuen uns, dass es nun endlich losgehen kann«, sagt Machatschek. Seine Parteikollegin und BA-Voristzende Angelika Pilz-Strasser zeigte sich kürzlich bei der Bürgerversammlung Bogenhausen ähnlich freudig, fügte jedoch hinzu: »Wir hätten uns ja durchaus eine Verbindung zur Innenstadt gewünscht, aber vielleicht wird das ja auch irgendwann mal Tatsache.«

Die neue Tramstrecke wird vom Max-Weber-Platz bis zum S-Bahnhof Berg am Laim reichen und etwa 2,7 Kilometer lang sein. Die Tram Steinhausen wird auf den ersten 1,4 Kilometern vom Max-Weber-Platz zum Trambetriebshof die bestehenden Gleise in der Einsteinstraße befahren – diese werden bisher nur zur Anfahrt des Betriebshofes sowie im Umleitungsfall genutzt. Zwischen dem Trambetriebshof in der Einsteinstraße und dem S-Bahnhof Berg am Laim (Hultschiner Straße) wird eine 1,3 Kilometer lange Neubaustrecke entlang der Truderinger Straße gebaut.

Die neue Tramtrasse wird vor dem Vogelweideplatz auf die südliche Straßenseite der Einsteinstraße verschwenken, von wo sie dann nach Südosten in die Truderinger Straße einbiegt und dann entlang des bestehenden Bahndamms bis zur Kreuzung mit der Hultschiner Straße verlaufen wird. Im Zuge des Neubaus der Tramstrecke Steinhausen ist im Bereich der Truderinger Straße ein Stützbauwerk zur Sicherung der Stabilität des dortigen Bahndammes erforderlich.

An den Einfahrten des Abfallwirtschaftsbetriebs, des Busbetriebshofs und der Kleingartenanlage kommt es zu Gleisüberfahrten.

Östlich der Kreuzung Truderinger/Hultschiner Straße weitet sich die Tramtrasse auf und es wird eine Wendeschleife errichtet. Von hier aus ist der S-Bahnhof Berg am Laim kreuzungsfrei und in wenigen Schritten zu Fuß erreichbar. Die Fahrzeit zwischen Max-Weber-Platz und S-Bahnhof Berg am Laim wird etwa acht Minuten betragen. Folgende Haltestellen sind vorgesehen: Max-Weber-Platz (Umsteigemöglichkeit zur U4/U5, Tram 16, 19, 15/25), Flurstraße, Grillparzerstraße, Einsteinstraße, Vogelweideplatz, Riedenburger Straße, Berg am Laim (Umsteigemöglichkeit zu den S-Bahn-Linien S2, S4, S6). In der Truderinger Straße sind beidseitig Radverkehrsstreifen vorgesehen, um die Radfahrer sicher und getrennt vom Autoverkehr zu führen.

Aber wozu braucht es eigentlich die Tram vom Max-Weber-Platz nach Steinhausen, aktuell verkehren hier doch Busse, mögen manche Kritiker sagen.

Doch gerade die künftige Umgestaltung des Vogelweideplatzes und die intensivere Nutzung des Areals durch Büros und Hotels, macht ein »attraktives und qualitativ hochwertiges ÖPNV-Angebot« nötig, so die MVG. Korte erklärt: »Da das bestehende Busnetz diese Anforderungen nur bedingt erfüllen kann, soll die Verlängerung der Tram 25 im Zuge des Neubauprojektes diese schnelle, attraktive und qualitativ hochwertige Anbindung an das ÖPNV-Netz herstellen.«

Am Max-Weber-Platz verkehren im heutigen ÖPNV-Netz vier Trambahnlinien, nämlich die (durchfahrenden) Linien 16 und 19 sowie die (endenden) Linien 15 und 25. Die Neubaustrecke wird eine Verlängerung der Tramlinie 25 vom Max-Weber-Platz zur Hultschiner Straße / Berg am Laim darstellen.

Was gerade die Grünen im BA 13 sehr freut, ist die Neupflanzung von insgesamt 99 Bäumen an den neuen Haltestellen. Trotz aller positiven Nachrichten lässt es sich Holger Machatschek nicht nehmen, zu resümieren: »Bei dieser Trasse lag die Wanderkröte bei der Regierung von Oberbayern – ab jetzt müsste eigentlich alles reibungslos laufen.« ahi

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