Eigentlich sollten sich die Eltern der Grundschüler im neuen Baugebiet Prinz-Eugen-Park freuen, denn ab kommenden Schuljahr wird es an der Grundschule Ruth-Drexel-Straße eine Klasse im Kooperativen Ganztag geben. Aber nur die neuen ersten Klassen werden von der Einführung profitieren. Die höheren Jahrgangsstufen gehen leer aus.
Die Eltern sind enttäuscht und auch ein Stück weit ratlos. Denn eigentlich wäre die neu gebaute Grundschule ideal für ein Ganztagskonzept geeignet. "Wir sind in dem Glauben hier hergezogen, eine qualititativ hochwertige Ganztagsbetreuung für unsere Grundschüler zu erhalten - doch davon sind wir weiter entfernt denn je." Doris Bretschneider ist sauer. Sie wohnt seit Sommer letzten Jahres im Prinz-Eugen-Park. Ihr Sohn besucht die erste Klasse und wird aktuell im Interimshort in der nahe gelegenen Knappertsbusch-Schule nachmittags betreut. Eine Übergangslösung, die "definitiv nicht ideal ist". Zusätzlich gibt es noch eine Mittagsbetreuung, die ebenfalls über die Grundschule an der Knappertsbuschstraße organisiert wird. Doch auch hier sind die Plätze rar und werden perspektivisch ganz entfallen, wenn die "Kappertsbusch-Schüler" im September 2020/21 wieder in ihr eigentliches Schulhaus zurückkehren.
Betreuungsplätze für den Nachmittag sind an der Grundschule Ruth-Drexel-Straße also sowohl aktuell als auch in Zukunft Mangelware. Daher fordern die Eltern im Prinz-Eugen-Park, den gebundenen Ganztag bereits zum kommenden Schuljahr für alle Klassenstufen anzubieten. Doch die Chancen stehen schlecht. "Die Schulleitung zeigt sich leider wenig kooperativ und ohne deren Unterstützung haben wir gar keinen Handlungsspielraum", so Gönül Uluca. Auch ihre Kinder gehen seit dem laufenden Schuljahr auf die neue Grundschule im Prinz-Eugen-Park. Betreut werden sie ebenfalls im Interimshort. Auch für sie ist die Unsicherheit, wie die Betreuung im kommenden Schuljahr weitergeführt wird, eine große Belastung. "Wir haben uns damals bewusst für die Ruth-Drexel-Grundschule entschieden, weil uns immer in Aussicht gestellt wurde, dass es hier eine Ganztagsbetreuung geben wird. Aber wir werden nur hingehalten." Die Eltern sind frustriert und können nicht verstehen, warum die vorhandenen Ressourcen der Schule nicht endlich genutzt werden. Die modernen Lernhäuser würden nicht gelebt, die neue, bestens ausgestattete Küche der Schule bleibt kalt - voraussichtlich auch im nächsten Schuljahr.
Doch im Quartier geht zusätzlich noch die Sorge um, dass nicht alle Kinder des Prinz-Eugen-Parks künftig die Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße besuchen werden. Denn eine endgültige Sprengelzuteilung gibt es noch nicht und Kinder aus den östlichen Bereichen des Quartiers könnten auch der Grundschule an der Knappertsbuschstraße zugeordnet werden. "Aber genau das wollen wir auf keinen Fall", betont Christina Balzer, deren Kind ebenfalls die neue Grundschule besucht. "Wir appellieren an die Stadt, am Gedanken ›Eine Schule für ein Quartier‹ festzuhalten." Denn nur so könne das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder wachsen.
Wie es im kommenden Schuljahr mit der Nachmittagsbetreuung für die Kinder der 2. bis 4. Klassen weitergehen wird, ist also noch völlig unklar. Den Bezirksausschuss haben die betroffenen Eltern zwar bereits auf ihrer Seite, doch große Hoffnung auf eine echte Lösung ihres Betreuungsproblems machen sich die Eltern mittlerweile nicht mehr. "Wir gehen davon aus, dass es auch im nächsten Schuljahr wieder irgendeine Übergangslösung geben wird", resümiert Bretschneider frustriert. So geht Jahr um Jahr ins Land und die Grundschulzeit der ersten Kinder im Prinz-Eugen-Park wird wohl vorüber sein, bis das schöne neue Schulhaus tatsächlich so gelebt wird, wie es ursprünglich einmal konzeptioniert war. "Schade eigentlich - vor allem für die Kinder." So das ernüchterte Fazit der Eltern im Prinz-Eugen-Park. ahi
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