Veröffentlicht am 06.11.2020 06:42

1200 Jahre Deinhofen

1200 Jahre wendungsreicher Weg von „timinhofa“ 819 bis zum heutigen modernen Gutsbetrieb Deinhofen. (Foto: Dorfarchiv Moosach)
1200 Jahre wendungsreicher Weg von „timinhofa“ 819 bis zum heutigen modernen Gutsbetrieb Deinhofen. (Foto: Dorfarchiv Moosach)
1200 Jahre wendungsreicher Weg von „timinhofa“ 819 bis zum heutigen modernen Gutsbetrieb Deinhofen. (Foto: Dorfarchiv Moosach)
1200 Jahre wendungsreicher Weg von „timinhofa“ 819 bis zum heutigen modernen Gutsbetrieb Deinhofen. (Foto: Dorfarchiv Moosach)
1200 Jahre wendungsreicher Weg von „timinhofa“ 819 bis zum heutigen modernen Gutsbetrieb Deinhofen. (Foto: Dorfarchiv Moosach)

Das Gut Deinhofen, wegen seiner abgeschiedenen Lage ansonsten den Blicken der Öffentlichkeit eher entzogen, steht von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. November, im Mittelpunkt der Gemeinde Moosach. Vor 1200 Jahren wurde Deinhofen erstmals urkundlich erwähnt – Anlass, sich der Geschichte und Geschicke Deinhofens zu erinnern.

Den Einstieg in dieses geschichtsorientierte Wochenende bietet das Dorfarchiv Moosach im Zusammenwirken mit dem Historischen Verein für den Landkreis Ebersberg mit einem Lichtbilder-Vortrag von Peter Maicher (Freitag, 15. November, um 19 Uhr im Pfarrheim). Maicher schildert durch rund 40 Generationen das Werden und Vergehen, das Gelingen und Misslingen von Deinhofens circa 30 Besitzerfamilien, erzählt von Erfolgen und Freuden, aber auch von großem Leid auf dem traditionsreichen Gut: Feuersbrunst, Untreue, Selbstmord, Überfall, Mord.
Der wendungsreiche Weg durch die Zeit beginnt mit einer Urkunde vom 22. September 819 über die Schenkung von „timinhofa“ an den Freisinger Bischof; vier Jahrhunderte später nehmen die Wittelsbacher das Gut in Besitz; 1301 übergibt es Herzog Rudolf den Dominikanerinnen vom Kloster Altenhohenau bei Wasserburg. Mehr als 400 Jahre haben die Nonnen die Grundherrschaft inne, bis im Jahre 1720 der Grafinger Bürgermeister und Bierbräu Grandauer das Gut erwirbt, für 1000 goldene Gulden bar auf die Hand. Danach rasch wechselnde Gutsherren, unter ihnen ab 1916 mit Prof. van Calker auch ein Reichstagsabgeordneter.

Das Jubiläum Deinhofens wird vom Moosacher Dorfarchiv in einer Ausstellung im Pfarrheim gewürdigt. Mit zahlreichen, meist bislang noch nicht gezeigten Urkunden und Fotos sowie einem Video wird hier für die Besucher die Geschichte Deinhofens mit ihren Wirkungen bis in die Gegenwart lebendig. Die Ausstellung ist geöffnet am Freitagabend zum Vortrag, am Samstag von 13 bis 17 Uhr, am Sonntag von 10 bis 17 Uhr; der Eintritt ist frei.
Die Hauptgemeinde Moosach konnte übrigens bereits 1990 sein 1200-jähriges Bestehen feiern. Bereits 774 beurkundete man eine Schenkung von Besitz „ad Mosaha amne“ an Freising, hier ist aber wahrscheinlich der Fluss gemeint. Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Moosach stammt aus dem Jahre 790 . Damals übergaben ein Liupato und ein Hroadperht ihren gesamten Besitz in Moosach „in loco Mosacha“ dem Bistum Freising. Ab 1050 ist ein Ortsadel „de Mosaha“ verbürgt.

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