Vor kurzem trafen sich in der Marie-Pettenbeck-Schule in Wartenberg die Mitglieder des Projektbeirats der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). Darunter der Schulverbandsvorsitzende Johann Wiesmaier, Sachgebietsleiterin Therese Gruber-Stelzer vom Jugendamt Erding, Vertreter von Schule, Elternbeirat und natürlich die drei Jugendsozialarbeiterinnen und deren Vorgesetzter, Geschäftsführer Reinhard Egger vom Kreisjugendring Erding als Träger des Projekts an der Grund- und Mittelschule in Wartenberg.
„Jedes vierte Schulkind in Bayern leidet unter psychischen Problemen“, so zu lesen in dem neuen Kinder- und Jugendreport der DAK Gesundheit, den die Kasse aktuell im November in München vorgestellt hat. Eine Berufsgruppe, die mit dieser Tatsache täglich in Berührung kommt, sind die Jugendsozialarbeiterinnen an Schulen, die „in unserem Schulalltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. Ohne sie würde es hier nicht mehr gehen!“, so Michael Braun, Schulleiter in Wartenberg.
Neben dem Tätigkeitsbericht aus dem vergangenen Projektzeitraum, den die drei Diplom-Sozialpädagoginnen an das Gremium abgaben, stand auch die Frage nach der Transparenz und Erreichbarkeit des Angebots für die Zielgruppe der Eltern auf der Agenda, um das Projektergebnis immer weiter zu verbessern.
Ein Thema, das nahezu täglich in der Einzelfallarbeit der Jugendsozialarbeiterinnen auftaucht, sind die sozialen Medien. „Oft sind die Jugendlichen mit diesen Medien schlichtweg überfordert und brauchen Unterstützung bei der Lösung daraus resultierender Konflikte untereinander. Wir versuchen, mittels Angeboten zum sozialen Lernen einen Beitrag zur gelingenden Kommunikation der jungen Menschen zur Verfügung zu stellen“, so Daniela Scheyhing, als JAS-Fachkraft zuständig für die Mittelschule. Ihre Kollegin Claudia Reinhold, ebenfalls zuständig für die Mittelschule ergänzte, wie wichtig auch das Lernen am Modell durch andere Schülerinnen und Schüler ist. So trainiere sie in ihrer Streitschlichterausbildung Teams aus unterschiedlich sozial kompetenten Kindern, die voneinander lernen, wie man anderen hilft Konflikte zu lösen und dabei auch sein eigenes Konfliktverhalten zu reflektieren.
„Wir haben so viele Kinder und ihre Familien, die unsere Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen, dass unsere zeitlichen Kapazitäten an ihre Grenzen gekommen sind“, so Miriam Bauer, die zuständige Diplom-Sozialpädagogin für die Grundschule, am Ende des Tätigkeitsberichts. Man sieht auch an der hohen Nachfrage die Wichtigkeit und Bedeutung des Angebots der JaS, betonte Johann Wiesmaier als Schulverbandsvorsitzender.
Das Förderprogramm des Sozialministeriums „Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)“ gibt es seit 20 Jahren in Bayern. Die JaS-Fachkräfte unterstützen sozial benachteiligte junge Menschen und solche mit individuellen Problemlagen direkt vor Ort in der Schule. Dieses Jubiläum wurde am Mittwoch, den 20. November in der Münchner Residenz gefeiert. Auch der Kreisjugendring Erding beteiligte sich mit Frau Daniela Scheyhing (JaS-Fachkraft) und Frau Sabine Wendt (Studentin der Sozialen Arbeit) als Gäste an dieser Feierlichkeit. Redner wie die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Frau Kerstin Schreyer oder der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo betonten die Wichtigkeit der Jugendsozialarbeit für Chancengleichheit, Integration, Erfolg in der Schule und den erfolgreichen Übergang in die Arbeitswelt der jungen Menschen.