Vorerst bis zum Ende der Osterferien

Nach wie vor verbreitet sich das neuartige Coronavirus im Raum München, in Bayern und in ganz Deutschland mit hoher Geschwindigkeit. Auch von den Kommunen müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diese Geschwindigkeit zu reduzieren.
Die Gemeinde Unterföhring ist schon lange in ständigem Kontakt zum Landratsamt München und hat nun entsprechend der Empfehlungen der Bayerischen Staatsregierung und des Robert Koch Instituts gehandelt: Ein Organisationsstab, aus Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer und seinen Verwaltungsverantwortlichen beschlossen am 11. März insbesondere, sämtliche gemeindlichen Veranstaltungen vorerst bis zum Ende der Bayerischen Osterferien, dem 19. April 2020, abzusagen oder, wenn möglich zu verschieben.
Abgesagt sind mit sofortiger Wirkung alle öffentlichen kommunalen (Kultur-) Veranstaltungen im Bürgerhaus und in der Schulaula – ganz unabhängig von ihrer zu erwartenden Größe. „Nur so können wir unseren Beitrag zu dem gemeinsamen Kraftakt leisten, den wir in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten zu bewältigen haben“, begründet Bürgermeister Kemmelmeyer den Schritt. Im Kulturprogramm und auch sonst bemüht sich die Gemeinde um Ersatztermine, Details werden noch bekannt gegeben.

In der gemeindlichen Seniorenbegegnungsstätte Feringahaus finden zunächst einmal sämtliche Ausflüge nicht statt, ebenso keine Veranstaltungen, zu denen öffentlich aufgerufen wurde und bei denen mit unbekannten externen Gästen gerechnet werden kann. Geschlossene Veranstaltungen, insbesondere im Gesundheitsbereich, finden bis auf weiteres statt. „Wir müssen unsere Senioren als Risikogruppe dringend schützen und ich rufe diese besonders gefährdeten Mitbürgerinnen und Mitbürger auch dazu auf, sich mit sozialen Kontakten zurückzuhalten und unbedingt die Hygieneregeln einzuhalten.“
Ihren vielen Vereinen spricht die Gemeinde Unterföhring die Empfehlung aus, alle ihre Veranstaltungen kritisch auf den Prüfstand zu stellen und im Zweifel lieber abzusagen. Hier gelten die Kriterien des Robert Koch Instituts, nach denen Veranstaltungen, die eine hohe Dichte von Menschen mit sich bringen, bei denen mit intensivem Kontakt der Teilnehmer zu rechnen ist, die lange dauern und in eher engen und ungelüfteten Räumen stattfinden, ein höheres Risiko mit sich bringen.

„Solche risikoreichen Veranstaltungen sollten im Zweifel lieber abgesagt werden“, erklärt der Bürgermeister. Die Verantwortung hierfür tragen die Vereine als Veranstalter selbst. Der Wahlkampf in Unterföhring wurde vier Tage vor der Wahl beendet. Sämtliche Parteien und Wählergruppen einigten sich darauf, ihre noch anstehenden Infostände und ähnliche Veranstaltungen für die Kommunalwahl in Unterföhring abzusagen.
Für das Personal des Rathauses wurde eine Dienstanweisung für das richtige Verhalten der Mitarbeiter erlassen. Ein Vorgehen für einen eventuellen Notbetrieb der Verwaltung wurde erarbeitet. Als Infrastruktureinrichtungen, mit denen das öffentliche Leben in Unterföhring aufrechterhalten wird, bleiben das Rathaus, das VHS- und Musikschulgebäude, die Bibliothek im Bürgerhaus, das Sportzentrum und das Café Valentin geöffnet. Über die Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen und der Grundschule entscheidet im Falle eines Falles das Gesundheitsamt beim Landratsamt München. Auch die Wahl findet bisher statt, über eine Absage hier kann alleine die Staatsregierung entscheiden. Während die öffentliche Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend bei etwas entzerrter Bestuhlung stattfindet, wurde die bisher immer öffentliche Live-Präsentation des Wahlergebnisses am Wahlsonntagabend im Sitzungssaal des Rathauses abgesagt.
Abgesagt oder vorerst verschoben wurden in Unterföhring bisher außerdem der Kleiderbasar der Nachbarschaftshilfe, der Tag der Offenen Tür der Horte und Mittagsbetreuung, ein Informationsabend für den interessierten Feuerwehrnachwuchs und der Infoabend für die Eltern der Fünft- und Sechstklässler des neuen Gymnasiums. Auch der Unterföhringer Maibaum wird Anfang April nicht eingeholt. In Absprache mit den Vereinen werden Einholung, Wache, Feierlichkeiten und Aufstellung verschoben. „Bestenfalls wird es so ein Junibaum“, meint Bürgermeister Kemmelmeyer.

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