Eisstockschießen ist ein alter traditioneller Volkssport und historisch gesehen dem Brauchtum zuzuwenden. Dass das Eisstockschießen vom Aussterben bedroht sein soll, wird immer wieder befürchtet. Dies ist allerdings nicht der Fall, was unzählige Vereine im Münchner Umland beweisen.
Die ersten Vereine wurden schon vor 1900 gegründet. 1951 fand die erste Europameisterschaft und 1983 die erste Weltmeisterschaft statt. Auch die bisherige Meinung, dass die Mehrheit der Schützen im Rentenalter ist, kann widerlegt werden. Warum gibt es (außer in München direkt) so viele Jugendmannschaften, die hochklassige Meisterschaften austragen? Es handelt sich hierbei um eine Präzisions-Sportart.
Die langläufige Meinung, dass der Sport nur auf Eis ausgetragen wird, ist ebenfalls falsch. Ganzjährig wird der Sport von Jung und Alt auf speziell dafür vorhandenen Asphalt- und Pflasterbahnen ausgetragen, im Winter natürlich in für diesen Sport erbauten Eishallen. Auch Meisterschaften werden ausschließlich in Hallen mit mindestens sieben Stockbahnen abgehalten, damit 15 Mannschaften an den Start gehen können.
Die Eisstockabteilung des FC Fasanerie-Nord feierte 2019 bereits 40-jähriges Bestehen. Die Damenmannschaft kann auch auf beachtliche 30 Jahre zurückblicken. "Es gibt jedoch in München das Problem, dass es keine einzige Halle für diesen Brauchtumssport gibt", äußert sich Brigitte Bletz, 1. Abteilungsleiterin Stockschützen des FC Fasanerie-Nord, " und schon gar nicht eine große Halle, wo die Meisterschaften ausgetragen werden könnten. Es ist an der Zeit, endlich auch einmal diese angebliche Randsportart zu berücksichtigen." Sie wünscht sich: "Wir wollen eine große Stockhalle im Münchner Norden", auch, damit dort reguläre Meisterschaften ausgetragen werden können. "Eine solche Halle könnte ganztägig von Vereinen zu Trainingszwecken genutzt werden. Wir sind davon überzeugt, dass dies auch der Fall sein wird. Wir von FC Fasanerie-Nord appellieren an die Stadt München im Zuge von Schul- und Freizeitsport die Traditionssportart des Eisstockschießens zu fördern und zeitnah eine entsprechende Halle im Münchener Norden zur Verfügung zu stellen", fordert sie. "Wir wollen die gleichen Trainingsbedingungen wie alle Gemeinden und Dörfer haben, dann könnte man wie bereits 1936 als Vorführwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen starten.
Der Verein freut sich über die Unterstützung der Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz, denn dank ihr hat er zwei neu renovierte Stockbahnen. "Seitdem sind die Mitgliederzahlen erheblich angestiegen", freut sich die Eisstockschützin.