Die Bibliothek im Seniorenwohnen Kieferngarten ist gut sortiert. Spannende Romane, Fach- und Sachbücher über Philosophie und Religion aber auch glanzvolle Foto- und Kunstbände finden sich unter den 8000 Büchern in der Bauernfeindstraße 7.
Weil der bisherige ehrenamtliche Bibliothekar aus gesundheitlichen Gründen mit der Tätigkeit aufhört, kümmert sich seit kurzem Heinz Kreuzhuber um die Bücherei, die bereits seit den 1980er Jahren besteht. Der Rentner hat vor gut zwei Jahren seine Wohnung im Kieferngarten bezogen. Als in der Hauszeitung ein Nachfolger für die Bibliothek gesucht wurde, hat er sich gemeldet.
„Ich fühle mich noch nicht so alt und die Aufgabe macht mir Spaß“, sagte der 72-Jährige und machte sich auch gleich ans Werk: Die Bücherei, die auf Spendenbasis betrieben wird, ist bislang noch analog. Kreuzhuber, der versiert im Umgang mit EDV ist, katalogisiert die Bücher und Bände nun elektronisch. Unter den Büchern findet sich übrigens auch Literatur in italienischer, griechischer, türkischer und kroatischer Sprache; diese wurde im Rahmen des Projekts „Interkulturelle Öffnung“ mit der Sadt München angeschafft.
Für die Datenerfassung erhält Kreuzhuber vom Seniorenwohnen ein Laptop, das ihm von Einrichtungsleiterin Christiane Igl übergeben wurde.
Der engagierte Rentner sortiert auch Werke aus, die in die Jahre gekommen sind oder „nicht mehr in eine gut sortierte Bücherei passen“, wie er sagt. Denn der Platz ist rar. Die Bibliothek ist im Haus C im ersten Untergeschoss untergebracht. Erweiterungsmöglichkeiten gibt es keine. Inzwischen sind die Räume, die öffentlich zugänglich und täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet sind, zu einem Treffpunkt geworden. „Hier liegen auch Tageszeitungen aus und mancher kommt gerne einfach zum Karteln oder Plauschen her“, weiß Kreuzhuber, der selbst gerne liest und 800 Bücher auf seinem E-Book gespeichert hat, darunter Tolkiens „Herr Der Ringe“ – sein Lieblingsbuch.
Eine Ausleihgebühr gibt es übrigens nicht und auch keine maximale Ausleihdauer. Die Bücher sind nach Sachgebieten und Autoren sortiert. Wer kommt und ein Buch findet, trägt die Mitnahme in eine Liste ein und streicht es bei Rückgabe wieder von der Liste.