Baumbestattungen sind auf dem Parkfriedhof an der Aschheimer Straße zunehmend stark nachgefragt. Derzeit stehen dort fünf Stieleichen mit jeweils 12 Grabplätzen für zwei Urnenbestattungen zur Verfügung. Gedenktafeln für die dort beigesetzten Verstorbenen können an der geschälten Trauerweide angebracht werden, die früher am Friedhofseingang stand. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, sollen nun in direkter Nachbarschaft des Grabfeldes für Baumbestattungen weitere acht Stieleichen gepflanzt werden. Auf Vorschlag der Verwaltung beschloss der Bau-, Verkehrs- und Grundstücksausschuss in seiner Sitzung am 23. Januar einstimmig, mit behauenen Granitstelen weitere Möglichkeiten zu schaffen, auf denen Trauernde in räumlicher Nähe zu den Begräbnisstätten Gedenktafeln für ihre Verstorbenen anbringen lassen können. Für die Gestaltung der Tafeln werden seitens der Verwaltung Vorschläge erarbeitet und dem Gremium zur Behandlung vorgelegt.
Die Vorläufer dieser Baumbestattungen sind bereits mehr als 100 Jahre alt. Im Jahr 1907 wurde in München der erste Waldfriedhof Europas eröffnet. Die Pläne von Stadtbaurat und Friedhofsarchitekt Hans Grässel, Grabstätten in einen bestehenden Wald zu integrieren, waren zur damaligen Zeit einzigartig. Über hundert Jahre später wurde dieses Konzept mit der Möglichkeit der „Bestattung unter Bäumen“ weiterentwickelt.
Seither werden in naturnahen Bereichen des Waldfriedhofs biologisch abbaubare Urnen, die sich im Laufe der Zeit auflösen, direkt am Wurzelwerk des Baumes beigesetzt. Auf Wunsch wird am Stamm eine kleine, schlichte Plakette mit Namen und Daten der verstorbenen Person angebracht. Um den naturnahen Charakter des Friedhofs zu bewahren, ist das Anbringen von Grabschmuck oder Kerzen in diesen Bereichen meist nicht erlaubt. Verzichtet wird natürlich auch auf einen entsprechend großen und massiven Grabstein. Auch die Grabpflege entfällt bei diesem Modell der Bestattung.