125 Jahre Tradition | Wochenanzeiger

Mit einem großen Festakt hat das Maria-Theresia-Gymnasium (MTG) am Regerplatz vor kurzem sein 125-jähriges Bestehen gefeiert. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und der gesamten Schulfamilie erlebten im Festsaal des Salesianums ein begeisterndes, buntes und vielfältiges Programm.
Mit fluoreszierenden Flüssigkeiten machten junge Chemikerinnen und Chemiker den Schriftzug MTG sichtbar. Alle Gäste spielten gemeinsam ein interaktives Quiz zum Schulleben. Chor und Orchester der Schule präsentierten ein beeindruckendes Programm mit Stücken aus dem „Karneval der Tiere“ und dem Musical „Hair“. Zwischen den einzelnen Programmpunkten machten Schülerinnen und Schüler die langjährige Geschichte des MTG lebendig, indem sie als Figuren aus der Schulgeschichte auftraten – von der Namensgeberin, Bayerns letzter Königin Maria Theresia, über den Gründungsrektor Joseph Baur bis hin zum, zumindest dem Namen nach, prominentesten ehemaligen Schüler des MTG, Heinz Rühmann. Das gesamte Programm des Festakts hatte in über eineinhalb Jahren Arbeit ein P-Seminar aus 13 Schülerinnen und Schülern mit großem Engagement geplant.

Einen besonderen Auftritt hatte der Kabarettist Christian Springer, der ebenfalls ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums am Regerplatz ist. Er machte sich in einem mitreißenden Auftritt zunächst darüber lustig, dass so viele ehemalige Schüler zu dem Festakt eingeladen waren: „125 Jahre MTG sind genug! Ab heute ist die Schule ein Pflegeheim!“ Springer spickte seine Rede nicht nur mit zahlreichen witzigen Anekdoten aus dem eigenen Schulleben, sondern verknüpfte diese mit mahnenden Worten zur gegenwärtigen politischen Lage. Dabei appellierte er vor allem an die junge Generation, jederzeit klar für Meinungsfreiheit einzutreten.
Zahlreiche Redner würdigten die Arbeit, die an dem zehntältesten Gymnasium Münchens geleistet wird. Der Leitende Ministerialrat Wolfgang Mutter, der das Kultusministerium vertrat, sagte: „Das dynamische Motto des Schuljubiläums ‚5 hoch drei, sei dabei!‘ zeigt: Hier feiert eine lebendige und pulsierende Schule!“ Das MTG zähle, so Mutter, zu den Münchner Traditionsschulen und leiste seit 125 Jahren eine erfolgreiche Bildungsarbeit.
Für die Stadt München, und damit als Vertreterin des Sachaufwandsträgers, der im Wesentlichen für Gebäude und Ausstattung der Schule zuständig ist, sprach die 3. Bürgermeisterin Verena Dietl. Sie betonte die schwierige bauliche Lage am MTG, bei dem alle baurechtlichen Möglichkeiten für Erweiterungen ausgeschöpft seien. Sie verwies allerdings darauf, dass es nun darauf ankomme, „kreative Lösungen zu finden“, wie etwa die neuen Sitzgelegenheiten für die Schülerinnen und Schüler in den Foyers der Stockwerke. Dietl wünschte dem Gymnasium für die Zukunft alles Gute und dankte dafür, dass es am MTG so hervorragend gelingen würde, „die Hülle des Schulgebäudes mit Leben zu füllen und die Schüler fürs Leben zu stärken.“

Schulleiterin Silvia Duschka blickte auf den Austausch mit ehemaligen Schülern zurück, die immer wieder gerne für Abiturjubiläen an die Schule kämen und dabei von Werten erzählen würden, die sie am MTG erlernt hätten: Respekt, Verantwortungsbereitschaft und Toleranz. „Diese Werte sind heute noch genauso relevant wie damals, auch wenn sich die Welt um uns herum grundlegend geändert hat“, machte Silvia Duschka klar und betonte, dass das MTG 2024 auch für Vielfalt und Weltoffenheit stehe: „Wir sind stolz darauf, eine Schule zu sein, in der alle die Möglichkeit haben, ihre individuelle Persönlichkeit, ihre besonderen Talente und ihre vielfältigen Interessen zu entdecken, zu entfalten und diese in die Gesellschaft einzubringen.“
Der Festakt endete mit dem Auftritt von Chor, Lehrerband und einer 7. Klasse, die gemeinsam zwei Stücke aus dem Musical „Hair” darboten. Am Ende hieß es: „Let the sunshine in!“ Ein Ausruf, der zweifellos gut zu dem Gymnasium in der Oberen Au passt, an dem eine positive und wertschätzende Atmosphäre herrscht. Im Anschluss stießen die Gäste, versorgt durch ein Catering der Q12, auf die Zukunft der Schule an – den Worten der Lehrerband folgend: „Happy Birthday MTG! Auf dass‘ so bleibt, wie‘s jetzt grad is, fast so wie im Paradies!“.