Zum Vortrag von Thomas Schürmann vom Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität war der Saal beim Heckerbräu bis zum letzten Platz gefüllt. Stadtrat Walter Schmidtke von der Grafinger Bayernpartei konnte neben den zahlreichen Besuchern, seinen Kollegen Christian Kerschner-Gehrling von der SPD, die Vorsitzende des Vereins Landschaftsschutz Ebersberger Land Catrin Dietl und von der Grünen Liste Forstinning den Gemeinderat Joachim Wimmer begrüßen.
Thomas Schürmann ließ sich auch nicht lange bitten und legte in seinem Vortrag ausführlich dar, dass die Windhöffikgeit, also das durchschnittliche Windaufkommen an einem bestimmten Standort, das als Maßstabfür die Gewinnung von Windenergie gilt, in Südbayern eine Windkraftanlagendichte wie sie zum Beispiel vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum vorgesehen ist auf keinen Fall rechtfertigt. Wie bereits in der Presse ausgeführt, werden hier 22 Vorranggebiete, darunter auch der Ebersberger Forst, für über 400 Windkraftanlagen angedacht. Um die einzelnen Vorranggebiete ist zudem eine 15 km breite anlagenfreie Zone vorgesehen. Inwieweit also die Planung in Grafing nicht sowieso überlagert werde, sei noch nicht gesichert.
Was er jedoch besonders kritisierte war den aus seiner Sicht marktwirtschaftlichen Unsinn genau solche Anlagen in windschwachen Gebieten besonders zu fördern. Dem mit Beifall bedachten Vortrag folgte eine lebhafte Diskussion die gegen Mitternacht auch noch in kleinen Gruppen fortgesetzt wurde. Themen waren dabei unter anderem die finanziellen Auswirkungen auf den städtischen Haushalt, Grafing ist ja bereits mit 150.000 Euro in Vorleistung gegangen. Da noch viele Themen offen geblieben sind, hat die Bayernpartei versprochen die Veranstaltungsreihe, auch mit einem Vertreter der Windkraftlobby fortzusetzen. Ziel ist es die Bürgerinnen und Bürger vor dem wahrscheinlich im Frühjahr nächsten Jahres anstehenden Bürgerentscheid möglichst umfassend zu informieren.