„Nie wieder ist jetzt”


Von Patrizia Steipe
Etwa 300 Menschen versammelten sich in der Seefelder Hauptstraße zu einer Lichterkette für die Demokratie. (Foto: pst)
Etwa 300 Menschen versammelten sich in der Seefelder Hauptstraße zu einer Lichterkette für die Demokratie. (Foto: pst)
Etwa 300 Menschen versammelten sich in der Seefelder Hauptstraße zu einer Lichterkette für die Demokratie. (Foto: pst)
Etwa 300 Menschen versammelten sich in der Seefelder Hauptstraße zu einer Lichterkette für die Demokratie. (Foto: pst)
Etwa 300 Menschen versammelten sich in der Seefelder Hauptstraße zu einer Lichterkette für die Demokratie. (Foto: pst)

Eine Lichterkette bestehend aus etwa 300 Personen mit Kerzen, Lampen und Laternen zog sich in Seefeld vom Parkplatz beim alten Rathaus bis zur Bushaltestelle unterhalb des Krankenhauses. Die Teilnehmer waren dem Aufruf des bunt gemischten Bündnisses „Nie wieder ist jetzt“ aus verschiedenen Parteivertretern, Vereinen und Einzelpersonen gefolgt, um gemeinsam ein „Licht für die Demokratie“ leuchten zu lassen.

Aus Seefeld, Wörthsee, Herrsching, sogar aus dem Landkreis Landsberg waren die Teilnehmer gekommen. Viele waren auch auf der großen Demonstration auf der Münchner Theresienwiese gewesen und hatten ihre dafür angefertigten Plakate mitgebracht. An einem Tisch hatte das Organisationsteam Papiertüten mit Windlichtern vorbereitet, die verteilt wurden. Zuvor wurden sie mit dem Stempelaufdruck „Nie wieder ist jetzt“ und „Nie wieder Rechtsextreme“ bedruckt.
Für das Grußwort hatte das Bündnis mit dem Schriftsteller Gert Heidenreich ein prominentes Mitglied aus der Gemeinde gewinnen können. „Welche Dunkelheit wird von uns erleuchtet? Es ist die politische Verdunkelung unserer Zeit durch Rechtsextremisten, Rechtspopulisten, Faschisten, Identitären…“, sagte er. Diese hätten sich in Europa zusammengeschlossen, um zurück in Nationalismus und Rassismus zu kommen. An die Teilnehmer appellierte er „entschieden gegen die Invasion der rechtsextremistischen Pseudopatrioten zu arbeiten, jeder an seinem Platz, jede an ihrem Platz, wir alle, so gut wir nur können“.

Solidarität mit den Opfern des Anschlags

Mitorganisatorin Carola Wemmers sprach sich für Nächstenliebe und gegen Ausgrenzen aus. Sie erklärte in Hinblick auf das Münchner Attentat: „Ich verurteile sämtliche Gewalttaten zutiefst“. Auch Oswald Gasser (FDP) zeigte sich betroffen. Jetzt müssten die Menschen aus der politischen Mitte besonders fest zusammenstehen. Viele Teilnehmer standen unter dem Eindruck des Attentats, das sich am Vortag ereignet hatte. Angst hätten sie aber nicht, betonten viele. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir müssen jetzt erst recht aufstehen“, erklärten zwei Frauen. Die Solidarität mit den Betroffenen des Anschlags zeigte sich auch auf den Plakataufschriften. „Kein Wahlkampf auf dem Rücken der Opfer“ stand auf einem und auf einem anderen „Wir sind bei den Opfern und ihren Angehörigen“.
Für mehr Sicherheit sorgte die Polizei, die ihre Einsatzkräfte verstärkt und Polizeibeamte an verschiedenen Stellen entlang der Lichterkette postiert hatte. Bevor sich die Menschen zu der langen Lichterkette aufstellten, sangen sie, begleitet von Chormitgliedern der Hechendorfer Cappella Vocale: „Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen den Rassismus hier in diesem Land. Haltet fest zusammen…“.

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