Geltings Pfarrer Norbert Joschko verabschiedete zwei langjährige Bedienstete in der Pfarrei Gelting am Lichtmesstag. In seiner Dankesrede auf die beiden Mitarbeiterinnen ging er dabei auf einen alten Brauch ein. In katholisch geprägten süddeutschen und österreichischen Raum gab es früher den Brauch, zu Mariä Lichtmess (2. Februar) der Braut, den Töchtern und auch den weiblichen Dienstmägden Wachsstöcke zu schenken. Diese Lichtmess-Wachsstöcke wurden, da es damals noch kein elektrisches Licht gab, in der dunklen Jahreszeit zur Morgen- und Abendandacht in die Kirche mitgenommen und dort angezündet, um im Gesangbuch lesen zu können. Er überreichte den beiden für ihre langjährigen Dienste kein Wachsstöckerl sondern jeder eine geschnitzte Figur, abgestimmt auf deren Vorname. Irmengard Bründl überreichte er die Heilige Irmgard. Sie war fast 31 Jahre mit allen Aufgaben im Pfarrbüro beschäftigt, vor allem mit der Buchhaltung der Kirchenstiftungen. Die Heilige Renate überreichte er an Renate Bumberger, welche besonders überrascht war, dass es für sie auch geschnitzte Heilige gibt. Renate Bumberger war ebenfalls fast 31 Jahre im aktiven Dienst in Gelting tätig war. Ihr Hauptaufgabengebiet war die Buchhaltung des Kindergartens.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Gläubigen die Möglichkeit den Blasius Segen zu empfangen. Die Legende besagt, dass der Hl. Blasius, Bischof von Sebaste in Armenien, gestorben als Märtyrer und während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete. Deshalb erteilt die Kirche den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten. Dieser Brauch geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Pfarrer Norbert Joschko sowie Diakon Thomas Zaminer gaben den vielen Gläubigen den Segen mit zwei gekreuzten Kerzen und den Worten „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist“.