Veröffentlicht am 09.02.2022 13:06

„Wachsender Bedarf war für uns schmerzhaft spürbar”


Von Johannes Beetz [job] (johannes.beetz@muenchenweit.de, job)
„Der Lehrkräftemangel wird weiter zunehmen”, weiß Stadtschulrat Florian Kraus. (Foto: Referat für Bildung und Sport / Tobias Hase)
„Der Lehrkräftemangel wird weiter zunehmen”, weiß Stadtschulrat Florian Kraus. (Foto: Referat für Bildung und Sport / Tobias Hase)
„Der Lehrkräftemangel wird weiter zunehmen”, weiß Stadtschulrat Florian Kraus. (Foto: Referat für Bildung und Sport / Tobias Hase)
„Der Lehrkräftemangel wird weiter zunehmen”, weiß Stadtschulrat Florian Kraus. (Foto: Referat für Bildung und Sport / Tobias Hase)
„Der Lehrkräftemangel wird weiter zunehmen”, weiß Stadtschulrat Florian Kraus. (Foto: Referat für Bildung und Sport / Tobias Hase)

Seit Februar 2021 ist Florian Kraus Leiter des städt. Referats für Bildung und Sport. Er ist damit u.a. für die 126 Schulen in städtischer Hand zuständig. Er erklärt, wie die „Schulstadt München” mit dem Lehrkräftemangel umgeht:

„Eine der größten Herausforderungen”

Der Mangel an qualifizierten Lehrkräften ist auch in der Landeshauptstadt München neben dem Schulbau sicherlich eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren.
Der wachsende Bedarf, der immer schwerer gedeckt werden kann, betrifft schon seit längerem die beruflichen Schulen und war für uns als Schulträger 2021 auch im Bereich der städtischen Realschulen schmerzhaft spürbar. Insbesondere die vielfältigen zusätzlichen Angebote im Rahmen des Münchner Weges können nicht mehr im vollen Umfang realisiert werden.
Im Bereich der Gymnasien zeichnet sich in den nächsten Jahren ebenfalls ein Lehrkräftemangel ab. Hier müssen wir insbesondere mit Blick auf den zusätzlichen Lehrerbedarf durch die Wiedereinführung des G9 frühzeitig gegensteuern.

„Gute Möglichkeiten der Mitgestaltung”

Der Lehrkräftemangel wird weiter zunehmen und die aktuelle Studie bestätigt insofern unsere Befürchtungen. Als Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München stellen wir uns daher auf diese Entwicklung ein und werden unsere Maßnahmen zur Personalgewinnung verstärken, insbesondere dadurch, dass wir den Bewerber*innen die Vorzüge und Besonderheiten der kommunalen Schulen aufzeigen.
Die Landeshauptstadt München stattet etwa auf eigene Kosten die städtischen Schulen mit zusätzlichen Stunden beispielsweise für temporäre Klassenteilung oder Teamteaching aus. Bei uns gibt es gute Möglichkeiten der Mitgestaltung in der Schulentwicklung und eine mittlere Führungsebene durch die so genannte erweiterte Schulleitung. Darüber hinaus gibt es für Lehrkräfte viele Möglichkeiten, die eigenen fachlichen und pädagogischen Fähigkeiten einzubringen, etwa durch Zusatzangebote im Rahmen des Ganztags oder des Wahlunterrichts. Und nicht zuletzt sorgen eine zeitgemäße Ausstattung der Klassenzimmer, kurze Wege und Vorteile wie ein Fahrtkostenzuschuss für attraktive Rahmenbedingungen.
Zugleich wollen wir auch die Bindung vorhandener Mitarbeiter*innen verstärken, etwa durch eine schnelle Integration und intensive Betreuung besonders der neu eingestellten Kolleg*innen, einfachere Aufstiegsmöglichkeiten und nicht zuletzt durch weiterhin stetige und echte Wertschätzung.

Warum ist München eine „Schulstadt”?

In München gibt es 138 Grundschulen, 44 Mittelschulen, 15 Förderschulen, 24 Realschulen, 41 Gymnasien, zwei Schulen besonderer Art und 92 berufliche Schulen. 126 von diesen Schulen betreibt die Stadt München selbst. Dazu gehören Realschulen, Gymnasien, Schulen besonderer Art, Schulen des Zweiten Bildungsweges sowie der Großteil der beruflichen Schulen in München. Die Lehrkräfte dieser Schulen sind direkt bei der Landeshauptstadt angestellt und haben damit einen garantierten Arbeitsplatz innerhalb der Stadtgrenzen. An Münchens städtischen Schulen unterrichten über 5.300 Lehrkräfte und lernen fast 71.000 Schüler.

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