Nachhaltiges Vorzeigeprojekt


Von red
Im Technikraum wurde die umweltfreundliche Wärmepumpe inspiziert: v.l. Architekt Rolf Unser; Bauamtsleiter Markus Ramsauer,; Stefan Schädle (Leitung Hochbau Gemeinde Gräfelfing) und Bürgermeister Peter Köstler.<br><br> (Foto: Birgit Doll/ Gemeinde Gräfelfing)
Im Technikraum wurde die umweltfreundliche Wärmepumpe inspiziert: v.l. Architekt Rolf Unser; Bauamtsleiter Markus Ramsauer,; Stefan Schädle (Leitung Hochbau Gemeinde Gräfelfing) und Bürgermeister Peter Köstler.

(Foto: Birgit Doll/ Gemeinde Gräfelfing)
Im Technikraum wurde die umweltfreundliche Wärmepumpe inspiziert: v.l. Architekt Rolf Unser; Bauamtsleiter Markus Ramsauer,; Stefan Schädle (Leitung Hochbau Gemeinde Gräfelfing) und Bürgermeister Peter Köstler.

(Foto: Birgit Doll/ Gemeinde Gräfelfing)
Im Technikraum wurde die umweltfreundliche Wärmepumpe inspiziert: v.l. Architekt Rolf Unser; Bauamtsleiter Markus Ramsauer,; Stefan Schädle (Leitung Hochbau Gemeinde Gräfelfing) und Bürgermeister Peter Köstler.

(Foto: Birgit Doll/ Gemeinde Gräfelfing)
Im Technikraum wurde die umweltfreundliche Wärmepumpe inspiziert: v.l. Architekt Rolf Unser; Bauamtsleiter Markus Ramsauer,; Stefan Schädle (Leitung Hochbau Gemeinde Gräfelfing) und Bürgermeister Peter Köstler.

(Foto: Birgit Doll/ Gemeinde Gräfelfing)

Der Ersatzbau des Kindergartens Spatzennest ist fertig. Mit ihm ist, nachdem der Vorgängerbau nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren war, ein Gebäude entstanden, bei dem Aspekte der ökologischen Bauweise und der Nachhaltigkeit im Vordergrund standen: Holz innen und außen, eine Grundwasserwärmepumpe, eine Fotovoltaik-Anlage und Dächer, die begrünt werden.

Bei einer Führung durch die fertiggestellten Räumlichkeiten wies Architekt Rolf Unser auf die vielen kleinen und großen Extras für die Umwelt hin: Im Außenbereich sind mehrere Bäume geplant. Die Lärchenholzfassade ist umweltfreundlich und wird mit der Zeit ihre Farbe leicht verändern. Lüftungselemente an allen Seiten des Gebäudes ermöglichen es im Sommer, auch nachts einen Teil der Fassade zu öffnen, so dass die frische Nachtluft zur Kühlung genutzt werden kann und man keine Klimaanlage benötigt.

Wärme aus der Tiefe

Um die Räume zu beheizen, wird Wärme aus der Tiefe genutzt, so dass man autark von externen Energielieferungen ist. „Das ist eine sehr fortschrittliche und umweltfreundliche Art der Beheizung“, erklärte Stefan Schädle, im Rathaus Gräfelfing zuständig für den Hochbau. „Man macht sich unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas, lediglich der Pumpenstrom wird für den Betrieb benötigt und dieser wird über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes selbst erzeugt.“

21 Meter reicht der Förderbrunnen in die Tiefe. Zwischen 14 und 21 Metern trifft man auf Grundwasser mit einer Temperatur von 12 bis 13 Grad. Über den Saugbrunnen wird das Grundwasser gefördert und über die Wärmepumpe diesem die Wärme entzogen. Geplant wurde eine Förderleistung für den Entnahmebrunnen von ca. 2,2 l/s. Damit kann das gesamte Gebäude (Kindergarten und Kinderkrippe) beheizt werden.

H-Form wurde beibehalten

Bei dem Ersatzbau des Kindergartens setzte die Gemeinde auf Vorfertigung, da diese die Bauzeit verringerte und somit die Belastungen für die angrenzende Krippe, die ja weiter in Betrieb war. „Der Grundriss des alten Kindergartens funktionierte gut, das haben uns die Nutzer bestätigt“, so Architekt Rolf Unser. „Nur der direkte Zugang aus der Garderobe in den Spielgarten hat gefehlt, dieser wurde nun mit dem Neubau ergänzt. Die Anordnung der Gebäudeteile in H-Form wurde beibehalten. Beim Bau der Krippe 2014 hatte man aus Schallschutzgründen den innenliegenden Spielgarten durch das Gebäude zur Straße und zur Nachbarbebauung hin geschlossen. Für die jüngsten Kinder ist es besser, einen geschützten Innenraum zu haben, insofern passt das zur Krippe. Mit dem Kindergarten die Form komplett zu schließen, wäre hingegen schade gewesen, denn dadurch wäre ein geschlossenes Atrium entstanden, das kaum mehr den Blick nach draußen zugelassen hätte. So gibt es nach wie vor zwei Spielbereiche, außerdem ist die kompakte Bauform kostengünstiger.“

Duft nach frischem Holz

„Der neue Kindergarten entspricht voll unseren Erwartungen und auch den Entwürfen und Plänen, die im Gemeinderat vorgestellt worden waren“, lobte Bürgermeister Peter Köstler. „Es ist das erste Massivholzhaus, das wir als Gemeinde errichten ließen. Schon beim Betreten des noch nach allen Seiten offenen Gebäudes duftet es nach frischem Holz und die Geräusche der Straße sind gedämmt... Mit den natürlichen Materialien möchten wir nicht nur für die Kinder und das Betreuungspersonal eine angenehme Umgebung schaffen, sondern auch eine gewisse Vorbildfunktion in Sachen umweltbewusstes und zeitgemäßes Bauen erfüllen.“

Der Bau des Kindergartens dauerte gut ein Jahr. Während des Umbaus war der Kindergarten mit zwei altersgemischten Gruppen in der Adalbert-Stifter-Straße 1 auf dem Schulcampus Lochham zu Gast. Der Leiter des Kindergartens, Marcel Wilming, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kinder selbst freuten sich nun, ihre neuen Räume in Beschlag nehmen zu dürfen.

north