Veröffentlicht am 23.02.2022 00:00

Marodes Kienbachufer


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Die Uferbefestigung des Kienbachs soll saniert werden.  (Foto: pst)
Die Uferbefestigung des Kienbachs soll saniert werden. (Foto: pst)
Die Uferbefestigung des Kienbachs soll saniert werden. (Foto: pst)
Die Uferbefestigung des Kienbachs soll saniert werden. (Foto: pst)
Die Uferbefestigung des Kienbachs soll saniert werden. (Foto: pst)

Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim plant eine Sanierung des Kienbachs, vor allem im Bereich Herrsching. Die Wasserbauingenieure haben einen schlechten Zustand der Ufersicherung über weite Strecken bemängelt. „Auch wenn Ökologen und die Bevölkerung eine begrünte Mauer schätzen, die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit der Mauern an diesem Wildbach ist stark beeinträchtigt“, heißt es in der Pressemeldung des Wasserwirtschaftsamts. Stürze eine Mauer bei einem Hochwasserereignis ein, könnte der Abflussquerschnitt des Kienbachs stark eingeengt werden. Dies könnte wiederum zu Überschwemmungen und dadurch zu Schäden an Gebäuden führen, so die Ingenieure. Darüber hinaus seien damit die teilweise direkt auf beziehungsweise hinter der Mauer stehenden Gebäude bei Hochwasser akut gefährdet. „Es sind deshalb zwingend Sanierungsmaßnahmen erforderlich“, so das Fazit.
Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim hat umfangreiche Planungsleistungen in Auftrag gegeben. Neben der technischen Planung wurden auch Umweltplanungen vergeben, die Flora und Fauna im gesamten Planungsgebiet erheben. Zudem soll durch den Bau eines Geschiebe- und eines Schwemmholzrückhalts südlich der Ortschaft und durch eine Erhöhung einzelner Brücken und Ufer der Hochwasserschutz verbessert werden. „Nur so kann die Gefahr minimiert werden, dass durch Geschiebe und Totholz der Abfluss unter den Brücken hindurch verhindert wird“, versichern die Fachleute.

Zuviel Beton?

In den letzten Wochen hat das beauftragte Ingenieurbüro die aktuelle Situation vermessen. Auf dieser Grundlage werden derzeit die Ufermauern hinsichtlich Sanierungsbedarf und –priorität beurteilt und daraus wiederum Vorschläge für die Sanierung erarbeitet. „Diese werden anschließend mit der Gemeinde und im Anschluss mit den betroffenen Anliegern abschnittsweise abgestimmt“, verspricht das Wasserwirtschaftsamt. Welche Maßnahmen zum Einsatz kommen werden, hängt von verschiedenen Bedingungen ab, wie beispielsweise der Leistungsfähigkeit des Kienbachs, den Bodenverhältnissen, dem vorhandenen Platz, den ökologischen Verbesserungen, aber auch dem Einfluss auf das Stadtbild.
Der etwa elf Kilometer lange Kienbach entsteht westlich von Machtlfing und nördlich des Kerschlacher Forstes. Er fließt durch Erling durch das schluchtartige Kiental mit seinen Nagelfluhfelsen aus der Mindeleiszeit, vorbei am Kloster Andechs bis nach Herrsching. Dort durchquert er in einer gemauerten Rinne den Ort, biegt nach Westen ab und mündet nach dem Kurpark in den Ammersee. Viele Herrschinger sehen die Sanierungsmaßnahmen allerdings mit Skepsis. Sie kritisieren Baumfällungen und befürchten zu viel Beton bei der Sanierung.

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