Veröffentlicht am 05.06.2022 20:43

Richtfest beim Kirchenwirt


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Vertreter der Gemeinde, Planer und Zimmererleute feiern das neue Dach beim Kirchenwirt.  (Foto: pst)
Vertreter der Gemeinde, Planer und Zimmererleute feiern das neue Dach beim Kirchenwirt. (Foto: pst)
Vertreter der Gemeinde, Planer und Zimmererleute feiern das neue Dach beim Kirchenwirt. (Foto: pst)
Vertreter der Gemeinde, Planer und Zimmererleute feiern das neue Dach beim Kirchenwirt. (Foto: pst)
Vertreter der Gemeinde, Planer und Zimmererleute feiern das neue Dach beim Kirchenwirt. (Foto: pst)

Die neue Mitte in Steinebach nimmt Gestalt an. Vor kurzem wurde Richtfest beim Kirchenwirt gefeiert. „Gott breite über dieses Haus drum gütig seine Hände aus und wehre Feuer, Sturm und Tod, bewahre es vor Leid und Not“, lautete der Richtspruch des ortsansässigen Zimmerermeisters Simon Kahl. Zu neunt war er mit seinem Team auf das neue Dach geklettert, um auf die Bauherrin Gemeinde Wörthsee, Planer und Architekten anzustoßen. Anschließend gab es im Inneren des ehemaligen Gasthofs „Raabe“ eine Brotzeit. Die Wirtschaft wird nämlich renoviert und ist bereits komplett entkernt.
Großes Lob spendete Bürgermeisterin Christel Muggenthal an die Zimmereien Simon Kahl und Thomas Maiwald. Nachdem eine erste europaweite Ausschreibung nur ein überhöhtes Angebot mit über einer Million Euro für das Dach ergeben hatte, musste sie zurückgezogen werden. Anschließend wurde erneut ausgeschrieben und der örtliche Zimmerermeister zur Bewerbung „bekniet“, wie es Muggenthal beschrieb. Für Kahl, der sich 2017 selbstständig gemacht hatte, war es der erste öffentliche Auftrag. Er wurde beim Bau von seinem Wörthseer Zimmerei-Kollegen Maiwald unterstützt. Die Antragsstellung war nämlich mit gewaltigen bürokratischen Hürden verbunden, „mit Privatpersonen ist es einfacher“, resümierte Kahl. Der 30-Jährige war sichtlich erleichtert, dass er die Feuerprobe für den Auftrag in seiner Heimatgemeinde bestanden hatte und trotz der Lieferschwierigkeiten bei den Dachziegeln, die derzeit kaum am Markt zu bekommen sind, der Zeitplan weitgehend eingehalten werden kann. „Sie haben uns viel Geld gespart“, freute sich Muggenthal.

Warteliste für 19 Wohnungen

Im Herbst soll sich die Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür über den Baufortschritt beim Wirtshaus und auch bei den beiden Wohngebäuden, die hinter dem Gasthaus entstehen, informieren. In der Mitte ist ein atriumartiger kleiner Biergarten geplant. Im Anschluss an das Wirtshaus soll ein 100-Quadratmeter großer Bürgersaal kommen. Außerdem ist eine Ladenzeile vorgesehen.
Im Rathaus gibt es bereits eine lange Liste an Interessenten für eine der 19 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Vermieterin ist die Gemeinde. Es sollen vor allem Mieter, die einen Bezug zur Gemeinde haben, zum Zug kommen. Für Menschen in Berufen wie Erzieher, Feuerwehr oder Krankenpfleger wird es einen Bonus geben. Auch ein neuer Wirt muss ausgewählt werden. Dafür sollen sich Bewerber mit ihrem Konzept dem Gemeinderat vorstellen. Im Herbst 2023 soll alles fertig sein. Insgesamt wird die Gemeinde mit dem Grunderwerb und den Baumaßnahmen rund 18 Millionen Euro zahlen müssen.

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