Einmal von Herrsching zur Schwedeninsel, dann nach Riederau und zurück: Bei der 48. Traditionsregatta um das „Blaue Band vom Ammersee“ am 18. Juni wurde statt der geplanten 30 Seemeilen mangels Wind nur Kurzstrecke gesegelt. Geselligkeit und Segelspaß kamen trotzdem nicht zu kurz.
In vier Runden 30 Seemeilen im südlichen Ammersee segeln: Bei ordentlich Wind ist die Langstrecken-Regatta um das „Blaue Band vom Ammersee“ durchaus eine Herausforderung für die Strategen an der Pinne. Diesmal hatten die Regattateilnehmer allerdings eher die Herausforderung, ihre Segelkenntnisse für das „Feintuning“ von Segeln und Takelage sowie das Ausbalancieren ihrer Boote einzusetzen, um bis am frühen Nachmittag wieder die Herrschinger Bucht zu erreichen.
Trotz Wettervorhersage, dass am Samstag sommerliche Temperaturen von mehr als 30 Grad und eher bescheidene Windverhältnisse herrschen würden, hatte der Herrschinger Rhein-Main-Donau Segelclub (RMDSC) als Ausrichter immerhin 16 Meldungen zur „Blaue Band“-Regatta. 14 Boote gingen um 10 Uhr bei Leichtwind um 1 bis 2 Windstärken flott an den Start. Ab Mittag flaute der Wind allerdings komplett ab, sodass Wettfahrtleiter Dirk Dieber gegen 12 Uhr eine Verkürzung der Route auf eine Runde (7,5 Seemeilen) durch das Regattabegleitboot des ASV im „Xaver“ an die Regattateilnehmenden übermittelte.
Tatsächlich musste am Nachmittag so manche Crew auf einem schweren Kielboot zusehen, nicht kurz vor dem Ziel zu „verhungern“. Dirk Dieber konnte den bescheidenen Windverhältnissen letztlich etwas Positives abgewinnen: „Wir mussten nicht ausrücken, um Boote im Gewittersturm zurückzuholen oder Mastbruch melden.“ Die letzte Yacht lief schließlich um 15.16 Uhr über die Ziellinie.
Im Anschluss an den Wettbewerb vergab Dirk Dieber die Preise. Das „Blaue Band“ für die schnellste gesegelte Zeit ging an die Crew von Alex Bichler vom Herrschinger Segelclub HSC, die auf einer „Dolphin 81“-Yacht nur 3:53 Stunden für die Kurzstrecke benötigte. Den zweiten Platz belegte Georg Baumann von RMDSC mit Crew auf einer „Open 6.50“ und Dr. Dieter Schönwald mit Crew auf einer „Int.806“, ebenfalls vom RMDSC.
Da bei der Regatta „Blaues Band“ Yachten und Jollen sehr unterschiedlicher Bauart gegeneinander antreten, wird jeder Bootsklasse eine empirisch ermittelte Yardstickzahl zugeordnet, die die Leistungsfähigkeit des Boots widerspiegelt. Bei einer Regatta wird dann für alle Teilnehmer die gesegelte Zeit gemessen und mit der Yardstickzahl nach einer bestimmten Formel umgerechnet. In der Yard-Stickwertung belegten folgende Yachten die vorderen Plätze: Dr. Dieter Schönwald (RMDSC), Alex Bichler (HSC) und Rainer Birkholz (ASC).