„Buon Giorno“ hieß es vor kurzem in der Christian-Morgenstern-Grund- und Mittelschule in Herrsching. Die Klassen 5a und 5b hatten nämlich Besuch aus Italien bekommen. 21 Schulkinder mit ihren Lehrkräften aus der Partnergemeinde Ravina-Romagnano waren nach einer vierjährigen Pause für vier Tage nach Herrsching gekommen. Auf dem Programm für die Gäste standen neben gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen auch Besuche bei den deutschen Gastfamilien, bei denen die Kinder zu Abendessen eingeladen waren, um den deutschen Alltag kennen zu lernen.
Im Schullandheim Wartaweil warteten die deutschen Freunde und viele Eltern bereits voller Vorfreude auf den Bus, um die italienischen Gäste nach der langen Anfahrt am Ammersee zu begrüßen und schon ein wenig kennen zu lernen. Offiziell wurden die Kinder am nächsten Tag in der Aula der Christian-Morgenstern-Schule begrüßt. Schulleiterin Katharina Caspar hatte sich zu diesem Anlass sogar extra in den Farben der italienischen Flagge mit einer grünen Bluse, weißer Hose und roten Schuhen bekleidet und begrüßte die Gruppe auf Italienisch. Auch zweite Bürgermeisterin Christina Reich stimmte mit einem „Buon giorno“ ein und schwärmte von „bella Italia“. Ihre deutsche Rede übersetzte Rektorin Casper, die damit ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellte. Aber auch die Schülerinnen und Schüler hatten ein bekanntes italienisches Lied einstudiert, das sie ihren Gästen vorsangen.
Danach stand die gemeinsame Zeit im Mittelpunkt. Schnell lernten die Italiener den Schultanz der Mittelschule und die Sprachbarrieren wurden beim gemeinsamen Spielen und Essen einfach weggelacht.
Für den Besuch aus Ravina gab es ein abwechslungsreiches Programm, damit die Gäste die Partnergemeinde Herrsching ein wenig kennen lernen. Sie wanderten mit ihren Freunden beispielsweise durch das Kiental nach Andechs. Besonders wichtig waren die Aufenthalte bei den Gasteltern. Hier konnten die Schulkinder erleben wie Familien in Deutschland leben, was sie essen und wie der Alltag abläuft. Nach dem Essen wurden die italienischen Kinder wieder zum Übernachten in das Schullandheim gebracht. Natürlich durfte auch ein Ausflug in die Landeshauptstadt München nicht fehlen. Die Gäste genossen die Fahrt mit der S-Bahn, schlenderten durch die Fußgängerzone und besuchten das Deutsche Museum. Nach den vier Tagen hieß es „noi siamo amici“ - „wir sind Freunde“ und der Abschied an der Schule fiel schwer. Aber zum Glück ist Ravina nur etwa 300 Kilometer entfernt und dank social media, Übersetzungs-Apps und Co. sind Entfernungen und Sprachbarrieren heute sowieso kein Problem mehr. Die langjährige Partnerschaft zwischen Herrsching und Ravina wurde im Jahr 2000 offiziell beurkundet. Davor bestand sie aber bereits seit etwa zehn Jahren.