Veröffentlicht am 28.09.2023 13:29

Bücher statt Ödnis


Von Beatrix Köber
Saskia Iara Neumeister (links im Bild) und Carina Losert wollen ihr Quartier verschönern. Sie wünschen sich z.B. drei Hochbeete vor dem Lebensmittelladen (im Hintergrund). (Foto: pr)
Saskia Iara Neumeister (links im Bild) und Carina Losert wollen ihr Quartier verschönern. Sie wünschen sich z.B. drei Hochbeete vor dem Lebensmittelladen (im Hintergrund). (Foto: pr)
Saskia Iara Neumeister (links im Bild) und Carina Losert wollen ihr Quartier verschönern. Sie wünschen sich z.B. drei Hochbeete vor dem Lebensmittelladen (im Hintergrund). (Foto: pr)
Saskia Iara Neumeister (links im Bild) und Carina Losert wollen ihr Quartier verschönern. Sie wünschen sich z.B. drei Hochbeete vor dem Lebensmittelladen (im Hintergrund). (Foto: pr)
Saskia Iara Neumeister (links im Bild) und Carina Losert wollen ihr Quartier verschönern. Sie wünschen sich z.B. drei Hochbeete vor dem Lebensmittelladen (im Hintergrund). (Foto: pr)

„Wir würden gern aus dem Platz der Ödnis ein Bücherparadies machen“, erklärte Saskia Neumeister, die sich bei der jüngsten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) zu Wort meldete. Sie und Nachbarin Carina Losert sind die treibenden Kräfte im Vorhaben, den Platz an der Ecke Dom-Pedro- / Volkartstraße neu zu gestalten, damit er einladender für Austausch und Gemeinschaft wird. Zahlreiche Ideen haben die beiden Frauen dazu, wie ihr Quartier schöner werden könnte. Neben einem Bücherschrank könnten sie sich auch Hochbeete vorstellen, ebenso wie bemalte Poller und aufgehängte Wimpel in den Baumkronen.

„Wir glauben, dass Defizite in der Gestaltung von Raum nachhaltig für mehr oder weniger unbewusstes Unbehagen der Bewohnerinnen und Bewohner, vielleicht sogar zu sozialen Konflikten führen können“, erklären Carina Losert und Saskia Iara Neumeister auf die Frage, warum sie ihr Quartier umgestalten wollen. Eine ästhetisch gestaltete Umgebung wirke wiederum zurück auf die Bewohner, davon sind die Frauen überzeugt. Die Ecke Dom-Pedro- / Volkartstraße bzw. das Geviert, das ans Kreativquartier grenzt, gemeinschaftsfördernd zu gestalten, könnte Nachbarn näher bringen und mehr Gemeinschaft schaffen: „Dieses Umgestalten als gemeinsames Projekt kann Menschen, die - unabsichtlich - nebeneinander vor sich hin wurschteln, zusammenbringen“, so Saskia Iara Neumeister und Carina Losert. Viele junge Familien lebten von ihren Verwandten entfernt und hätten durch den Alltagsstress kaum Ressourcen übrig, um der Vereinzelung und der Anonymität entkommen zu können. „Hier möchten wir auch ansetzen und die Menschen aller Generationen einladen, sich einzubringen, dabei zu sein oder auch einfach nur die Ergebnisse zu genießen.“ Neumeister und Losert leben beide in der Volkartstraße und möchten nun mehr Anwohner für ihre Ideen gewinnen.

Wimpel, Kunst und Literatur

Eine längere Liste an Vorschlägen brachten sie beim Bezirksausschuss (BA) ein, die zahlreiche Verschönerungsideen enthält. Darunter etwa: Das Kreativquartier mit dem Wohnviertel rund um Dom-Pedro- / Volkartstraße verbinden, in Form von Street Art auf Gehweg bis zum Leonrodplatz. An allen Ecken des Leonrodplatzes könnten Wimpelketten in die Bäume gehängt werden, damit eine Einheit entsteht und die Plätze attraktiver werden und vom Kreativquartier profitieren. Aus Upcyclingmaterial könnten Sterne gebastelt und zur Adventszeit im Viertel zwischen die Bäume gehängt werden. Auch würde das Quartier insgesamt bunter, wenn die Pflastersteine und Poller von Streetart-Künstlern bemalt würden. Und nach Vorbild des Glockenbachviertels könnte eine Pinnwand zum Zwecke des Austausches, als Nachbarschaftsbörse aufgestellt und Kinderkreide in Holzboxen zur Verfügung gestellt werden. Die Krönung wären ein Bücherschrank und Hochbeete. „Der Bücherschrank als eines unserer Herzstücke unserer Projekte verdeutlicht hier ganz klar unsere Intention: Im Zentrum steht ein Ort des Austauschs, der jedem offen steht, zum Wohlfühlen einlädt, aber auch der Kultur (Kunst im weiteren, Literatur im besonderen Sinne) Räume erschließen soll“, erklären die Initiatorinnen. Einige interessierte Familien haben sie bereits für ihre Ideen begeistern können. Was davon sich letztendlich wirklich umsetzen lässt, wollen die Frauen nun demnächst im Unterausschuss Soziales, Integration und Wohnen des BAs besprechen. Denn besonders für die Aufstellung von Bücherschränken gelten städtische Vorgaben, die erfüllt werden müssten, darauf wies UA-Vorsitzender Rudolf Stummvoll hin.

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