Veröffentlicht am 23.09.2024 09:03

Für die jährliche Wartung des Bücherschranks Laim beantragen die Paten 100 Euro jährlich aus dem Stadtbezirksbudget


Von Beatrix Köber
Für die jährliche Wartung des Bücherschranks Laim beantragen die Paten 100 Euro jährlich aus dem Stadtbezirksbudget. (Foto: Beatrix Köber)
Für die jährliche Wartung des Bücherschranks Laim beantragen die Paten 100 Euro jährlich aus dem Stadtbezirksbudget. (Foto: Beatrix Köber)
Für die jährliche Wartung des Bücherschranks Laim beantragen die Paten 100 Euro jährlich aus dem Stadtbezirksbudget. (Foto: Beatrix Köber)
Für die jährliche Wartung des Bücherschranks Laim beantragen die Paten 100 Euro jährlich aus dem Stadtbezirksbudget. (Foto: Beatrix Köber)
Für die jährliche Wartung des Bücherschranks Laim beantragen die Paten 100 Euro jährlich aus dem Stadtbezirksbudget. (Foto: Beatrix Köber)

Seit der Bücherschrank vor fünf Jahren am Laimer Anger eröffnet wurde, tauschen die Stadtteilbewohner darin rege Bücher hin und her, stellen ihren alten Lesestoff ein und entnehmen anderen. Der rote Bücher-Kasten aber bedarf immer wieder der Wartung, Pflege und Reinigung. Bücherschrank-Initiatorin Elfriede Freudenreich und die ehrenamtlichen Paten übernahmen in den vergangenen Jahren diese Arbeiten zumeist selbst und beglichen auch die dafür anfallenden Kosten aus eigener Tasche, wie aus einem jüngst an den Bezirksausschuss Laim (BA 25) gesandten Schreiben hervorgeht.

„Bisher habe ich die entstandenen Kosten privat übernommen wie: Lack, Schmirgelpapier, Pinsel, Schrauben und Reinigungsmittel“, schreibt Elfriede Freudenreich. Auch die Plexiglasschilder, die zur Information der Nutzer angebracht und immer wieder mit Gewalt entfernt wurden, seien oft von ihr finanziert worden. Das soll nun künftig anders werden.

100 Euro jährlich

Die „Genossenschaft urbanlife e.G.“ mit Sitz in Köln, deren Mitbegründer Architekten und Designer Hans-Jürgen Greve die „BOKX-Bücherschränke“ entwickelt hat, unterbreitete den Bücherschrank-Freunden in der Stadt jüngst ein Angebot: Nachdem in München inzwischen 33 der Bücherschränke der Marke „BOKX“ stehen, könnte man die Instandhaltung der Stadtmöbel doch zentral organisieren. „Urbanlife e.G.“ würde die Bücherschränke im Zyklus von zwei Jahren automatisch warten. Dazu würde gehören, dass die entsprechenden Bauteile, die defekt sind, repariert oder ausgetauscht werden. Farben, die verblichen sind, würden neu lackiert. „Ein von uns geschulter Handwerker, der in München ansässig ist, wird vor Ort ausreichend Material gelagert haben, damit er diese Reparaturen unmittelbar ausführen kann“, heißt es im Schreiben der Genossenschaft urbanlife e.G. an die Bücherschrank-Verantwortlichen aus München. „Für die finanzielle Abwicklung schlagen wir die solidarische Lösung in der Form des genossenschaftlichen Prinzips vor. Damit wird das Risiko für alle Arten von Reparaturen auf alle gleichmäßig verteilt.“ Mit 100 Euro jährlich pro Bücherschrank müssten die Kosten sich ausgleichen.

Entbürokratisierung angefragt

Die Bücherschrank-Verantwortlichen aus Laim würden sich an diesem Modell nun gern beteiligen. „Wir sind ja kein Verein und verfügen über keine eigenen Mittel, es wäre eine gute Lösung, wenn der BA die 100 Euro im Jahr übernehmen würde“, sagt Elfriede Freudenreich. Im BA ist man für eine Bezuschussung offen: „Der BA würde die Kosten schon gern übernehmen“, erklärt BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) auf Anfrage der Münchner Wochenanzeiger. Um jedoch den vergleichsweise großen Verwaltungsaufwand zu entschlacken, der anfallen würde, wenn jährlich ein Budgetantrag für die „nur“ 100 Euro gestellt würde, will der BA erst einmal Entbürokratisieren. Bei der Stadtverwaltung fragt das Gremium daher jetzt an, ob den Bücherschrank-Verantwortlichen sogleich die Summe für vier oder fünf Jahre bewilligt werden könnte. Auch könnte man sich vorstellen, dass die Bezuschussung für den gesamten Zeitraum einer BA-Amtsperiode zugestanden wird (insgesamt sechs Jahre). Ob dies formal möglich ist, soll die Stadtverwaltung nun prüfen. Elfriede Freudenreich jedenfalls müsste dann nicht jährlich ein achtseitiges Antragsformular einreichen.

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