Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) fährt einen harten Sparkurs. Zuletzt musste der Verband Berichten zufolge eiserne Reserven in Höhe von 46,6 Millionen Euro auflösen, um Verluste einzudämmen und Steuernachzahlungen zu begleichen. Betroffen von künftigen Ausgabenkürzungen sind auch die Fördermaßnahmen für den Einsatz von deutschen Nachwuchsspielern in der Dritten Liga. Der sogenannte „Nachwuchsfördertopf” wurde um 20 Prozent auf 2,36 Millionen Euro verringert.
Anlässlich der Vorstellung des Saisonreports 2022/2023 äußerten sich Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH & Co. KG, Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga, und Manfred Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching und Mitglied im Ausschuss 3. Liga, in einer Medienrunde. Schwabl fand anerkennende Worte für die Entwicklung der Spielklasse seit ihrer Gründung vor 15 Jahren. „Früher wollten alle schnell raus aus der Dritten Liga, heute sind wir auf einem guten Weg, dass man auch ordentlich existieren kann. Was in Sachen Professionalisierung passiert ist, muss man sehr lobend erwähnen – von der Vermarktung bis zur Medienarbeit.” Vom sportlichen Niveau her sei die Dritte Liga enger an die Zweite Liga herangerückt.
Auf deutlichen Missmut stießen die angekündigten Kürzungen bei der Ausbildungsförderung. Eilers kritisierte: „Bei allem Sparzwang, dem der DFB unterliegt: Hier wurde an der falschen Stelle gespart.” Vor dem Hintergrund „wie viel Geld im deutschen Fußball unterwegs ist”, falle die Förderung viel zu bescheiden aus, argumentiert Schwabl. Er fordert die Drittligisten auf, ihren Nachwuchskräften mit mehr Mut zu begegnen. Jungprofis kämen statistisch gesehen im Schnitt auf gerade mal fünf Prozent Einsatzzeit. Schwabl empfindet das als „eine Farce” und wurde noch deutlicher: „In unserer Spielklasse springen zu viele durchschnittliche Kicker herum, die deutschen Nachwuchsspielern den Platz wegnehmen.” Zudem seien viele davon überbezahlt.
Mit Abstand am meisten profitiert hat von der Ausschüttung der Nachwuchsförderung für Drittligisten in der Saison 2022/2023 der TSV 1860 München. Bei den Löwen war man zunächst von 475.000 Euro ausgegangen, erhält nun aber sogar 648.000 Euro. Es ist die höchste jemals ausgezahlte Summe. Mit dem Förderbetrag belegen die Giesinger zum dritten Mal in vier Jahren Platz eins. Die Fördermaßnahme läuft nach einem Beschluss des DFB-Präsidiums in ihrer aktuellen Form zunächst bis zum Ende der aktuellen Spielzeit 2023/2024.
Finanziell sieht Hartmann die Dritte Liga insgesamt auf einem guten Weg. Insolvenzen, wie sie zuletzt Türkgücü München und den KFC Uerdingen ereilt hatten, sollen künftig vermieden werden. Unbehagen bereitet dem Ligamanager aber nach wie vor der durchschnittliche Jahresverlust von noch immer 900 000 Euro pro Klub. In der Spielzeit 2019/2020 lag das Defizit allerdings noch bei im Schnitt 1,6 Millionen Euro. In der laufenden Saison steht die Dritte Liga vor einem neuen Rekord in der Zuschauergunst. So viele Fans wie noch nie strömen in die Stadien. (as)
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