Am Sonntag, 16.15 Uhr, ist es endlich soweit. Die WWK Volleys Herrsching peilen den ersten Titel in ihrer Vereinsgeschichte an. In der Mannheimer SAP-Arena duellieren sich die Ammerseer mit den Berlin Recycling Volleys. Die Favoritenrolle liegt klar bei den Hauptstädtern. „Es ist ein Spiel, da ist alles möglich“, sagte Herrschings Diagonalangreifer Filip John.
Nach zuvor fünf erfolglosen Anläufen klappte es endlich für die WWK Volleys mit dem Erreichen des Finals. Für den Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys ist es die 12. Teilnahme. Sechs der bisherigen elf Finals konnten die Berliner gewinnen. Mehr Siege hat nur der VfB Friedrichshafen (17). Auf dem Weg ins Finale räumte die Mannschaft von Trainer Joel Banks im Achtelfinale den ewigen Rivalen vom Bodensee mit 3:2 aus dem Weg, im Viertelfinale wurde Zweitligist Gotha locker eliminiert (3:0). Im Halbfinale gewann man dann gegen die SVG Lüneburg mit 3:2. Der Herrschinger Pokalweg begann beim Zweitligisten FC Schüttdorf (3:1), Ligarivale Düren wurde mit 3:2 ausgeschaltet. Im Halbfinale bei den Helios Grizzlys Giesen lieferten die Herrschinger ihre wohl beste Saisonleistung ab. Im Schnelldurchgang fegte man die Grizzlys mit 3:0 aus deren eigener Hal-le. Eine ähnliche Leistung wird wohl auch am Sonntag in Mannheim nötig sein, um die Pokalchance zu wahren.
Die Generalprobe ist den Herrschingern zwar geglückt. Im oberbayerischen Derby verlangte der ASV Dachau dem Favoriten alles ab. Die Herrschinger wankten, fielen aber nicht. Am Ende behielt die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Ranner mit 3:2 Sätzen die Oberhand. In jedem Fall war es Werbung für den Volleyball. Es hätte aber auch böse enden können für Herrsching. Im dritten Satz sah sich die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Ranner einem Dachauer Matchball gegenüber, konnten die drohende Niederlage aber mit viel Glück und Geschick abwehren. Danach kam der Favorit ins Rollen. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung war der Derbysieg dann nicht mehr gefährdet. „Das war eine enge Kiste“, meinte Dachaus Trainer Patrick Steuerwald. Beim Aufsteiger freute man sich trotz der Siegchance über einen „gewonnenen Punkt.“
In der Tabelle verharren die Herrschinger weiterhin auf dem sechsten Platz. Die fünftplatzierten Powervolleys Düren gaben sich beim VC Bitterfeld-Wolfen keine Blöße und gewannen souverän mit 3:0. Somit kommt es am letzten Spieltag zum Fernduell um Rang 5: Herrsching spielt bei der FT 1844 Freiburg, Düren empfängt den Spitzenreiter Berlin. Aktuell haben die Powervolleys einen Zähler Vorsprung auf Herrsching.
Doch an das Ligafinale (am 9. März) denkt bei den WWK Volleys aktuell keiner. Alle sind im Pokalfieber. In Mannheim werden bis zu 10.000 Volleyball-Fans erwartet. Die neutralen Zuschauer werden sicherlich zu den Herrschingern halten. Nur zu gerne würde man den Krösus aus der Hauptstadt am Boden sehen.