Veröffentlicht am 30.03.2024 00:00

Tierschutz fordert Katzenschutzverordnung


Von Elisabeth Schönberger

„Das Katzenleid in Bayern ist allein vom Tierschutz nicht mehr zu bewältigen”, ist sich Kristina Berchtold sicher. Die Sprecherin des Tierschutzvereins München kann von Erfolgen berichten, doch diese reichen zur nachhaltigen Lösung des Problems nicht aus: „Durch unsere langjährige Arbeit konnten wir die Zahl der Straßenkatzen im Großraum München schon deutlich reduzieren. Noch vor zehn Jahren sind jährlich rund 500 Streuner eingefangen, kastriert und versorgt worden. Im Jahr 2022 hatten wir 'nur noch' 172 zu kastrierende Katzen vor Ort - im Vergleich zum Vorjahr ist das aber ein Anstieg um 22 Tiere.”

Um das Leid der Straßenkatzen endgültig zu beenden, setzt sich der Tierschutzverein schon lange für eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen ein – eine sogenannte Katzenschutzverordnung. Der Deutsche Tierschutzbund legte dazu eine bundesweite Kampagne auf. Viele deutsche Städte haben eine Kastrationspflicht bereits umgesetzt, besonders Österreich sei hier Vorreiter: „Das Kastrationsgebot im Privatbereich ist hier seit vielen Jahren im Tierschutzgesetz verankert. 2016 wurde es auch auf Katzen in bäuerlicher Haltung ausgeweitet.”

Die Tierschützerin sieht den Freistaat in der Pflicht, bayernweit zu verordnen: „Katzenhalterinnen und Katzenhalter müssen dazu aufgefordert werden, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Bereits herrenlos gewordene Katzen müssen eingefangen, tiermedizinisch versorgt, kastriert und gekennzeichnet werden, um die künftig problemlos identifizieren zu können. Und auch Wohnungskatzen sollten verpflichtend kastriert werden, denn nicht wenige entwischen und paaren sich mit den verwilderten Straßenkatzen.” Kristina Berchtolds eindringlicher Appell an alle Halterinnen und Halter: „Helfen Sie mit, das Leid der Streunerkatzen zu beenden. Lassen Sie ihre Katze frühzeitig kastrieren und melden Sie herrenlose Tiere!”

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