Es ist ein Pilotprojekt der Herrschinger Insel, das bei Erfolg im gesamten Landkreis Starnberg eingeführt werden soll: Seit September 2023 absolvieren 14 Schülerinnen und Schüler aus der Realschule und der Christian-Morgenstern-Schule in Herrsching ein Freiwilliges Soziales Schuljahr (FSSJ). Mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) hat das nichts gemein. Ziel ist, dass Acht- und Neuntklässler etwa zwei Stunden in der Woche sich bei sozialen Einrichtungen engagieren. Bei einem Pressegespräch informierte Barbara Maier-Steiger, Geschäftsführerin der Herrschinger Insel, über die bisherigen Erfahrungen.
Sie helfen bei der Herrschinger Tafel, bei der Freiwilligen Jugendfeuerwehr, in Kindergärten, Horten, im Johanniter-Seniorenheim und im Familienzentrum: die 14 Teilnehmer eines FSSJ. „Inzwischen haben wir über die Hälfte der Jugendlichen in ihren Praxisstellen besucht und durchweg sehr positive Rückmeldungen bekommen“, freute sich Sozialpädagogin Maier-Steiger. Ziel des Freiwilligen Sozialen Schuljahres sei es, dass sich junge Menschen sozial engagieren, dabei lernen Verantwortung zu übernehmen und über die Tätigkeit vielleicht Lust auf einen sozialen Beruf bekommen. Und die Einsatzstellen freuen sich über „jugendliche Ideen, deren Schwung und Spaß“, so Maier-Steiger. Das FSSJ gibt es bereits seit Jahren in Deutschland und auch in einigen Städten und Regionen Bayerns. Jetzt könnte es nach der Testphase im gesamten Landkreis Starnberg etabliert werden. „Unsere Gesellschaft lebt von ehrenamtlichem Engagement“, erklärt Maier-Steiger.
Insgesamt 60 ehrenamtliche Stunden sollen die FSSJ-Schüler zwischen Oktober und Juni absolvieren. Abschließend gibt es Feedback, ein Zertifikat und eine lobende Bemerkung im Zeugnis, die sich bei Bewerbungen sicherlich positiv auswirken werde. „Natürlich können auch Gymnasiasten an dem Projekt teilnehmen, wenn das Gymnasium in Herrsching seinen Betrieb aufgenommen hat“, sagt Maier-Steiger. Das FSSJ sei dann eine gute Möglichkeit, dass die Schüler verschiedener Schularten miteinander in Kontakt kommen.
Bevor die Jugendlichen an ihren Einsatzstellen tätig werden konnten, wurden sie in Seminaren darauf vorbereitet. Die Mitarbeiter der Herrschinger Insel erstellten Konzept, organisieren die Zusammenarbeit mit den Schulen, suchen nach Einsatzstellen und stehen als Ansprechpartner bereit.
Angesichts des positiven Feedbacks soll das Projekt, das vom Bayerischen Unterrichtsministerium unterstützt wird, im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden und sich dann am besten im ganzen Landkreis Starnberg etablieren. Deswegen steht die Herrschinger Insel im engen Austausch und Kontakt mit der Fachstelle für Ehrenamt und Engagement am Landratsamt Starnberg.