Veröffentlicht am 22.04.2024 08:43

Richtiges Verhalten in der Brut- und Setzzeit

Während der Brut- und Setzzeit soll das Wild in Ruhe gelassen werden.  (Foto: pst)
Während der Brut- und Setzzeit soll das Wild in Ruhe gelassen werden. (Foto: pst)
Während der Brut- und Setzzeit soll das Wild in Ruhe gelassen werden. (Foto: pst)
Während der Brut- und Setzzeit soll das Wild in Ruhe gelassen werden. (Foto: pst)
Während der Brut- und Setzzeit soll das Wild in Ruhe gelassen werden. (Foto: pst)

Derzeit locken die Wiesen mit ihren bunten Blumen Spaziergänger an. Oft sieht man deren Hunde ausgelassen querfeldein toben. Was viele nicht wissen: Wiesen und Äcker dürfen zu bestimmten Zeiten nicht betreten werden. Zwischen März und Oktober darf man beispielsweise nicht über landwirtschaftlich genutzte Flächen spazieren. Damit schont man die Wildtiere, die dort oft ihre Brut aufziehen. Die Gemeinde informiert nun mit entsprechenden Schildern über die Regeln. Außerdem macht die Polizei auf verstärkten Wildwechsel aufmerksam.

„Bitte leinen Sie Ihre Hunde an und bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen“, heißt es auf den Schildern, die die Gemeinde an Äckern und Wiesen aufgestellt hat. Auf den Plakaten finden sich QR-Codes mit Infos für Erwachsene und für Kinder. Schließlich sind Verbote am effektivsten, wenn man den Grund dafür nachvollziehen kann. Bei der Kinderversion hört man eine Mutter erklären: „Weißt du, dass hier Vögel brüten, die sollen ungestört bleiben. Deshalb sollten Hunde angeleint bleiben und wir uns ruhig verhalten“. Und die Erwachsenen erfahren, dass feuchte Wiesen und Moore für bedrohte Vogelarten wie die Bekassine und der Kiebitz wichtige Brutflächen sind. Bei Störungen würden sie überstürzt ihre Nester verlassen. Und auf den Feldern sind es Feldlerche, Rebhuhn, aber auch Rehgeiß mit Kitzen, die empfindlich auf Lärm reagieren. Außerdem würde Hundekot das Gras, das als Futter verwendet wird, verunreinigen, „trächtige Kühe können ihre Kälber verlieren“, mahnt die Gemeinde.

Mindestens ein Wildunfall pro Nacht

Auch die Gautinger Polizei, die für den Bereich Gilching zuständig ist, hat die Wildtiere als Thema. Hier geht es um den Wildwechsel. „Da es in den vergangenen Nächten und in der vergangenen Woche mindestens einen Wildunfall pro Nacht im Zuständigkeitsbereich der Gautinger Polizei gegeben hat, möchte die Gautinger Inspektion darauf hinweisen, dass die meisten Wildunfälle in den Monaten April und Mai passieren“, so Erster Polizeihauptkommissar Andreas Ruch. In Zahlen bedeutet das, dass über ein Fünftel der in Bayern gemeldeten knapp 55.000 Wildunfälle mit Reh, Hase, Dachs, Fuchs und Wildschwein in diesen beiden Monaten passieren. Besonders gefährdet sind die Römerstraße von Gauting nach Gilching, die Strecke von der Germeringer Straße zum KIM und die Staatsstraße 2069 nach der Waldkreuzung Richtung Gilching. Kritisch ist die Zeit von sechs bis acht Uhr morgens und von 21 bis 23 Uhr. Wegen der Zeitumstellung falle der „Berufsverkehr morgens in der aktivsten Zeit der Rehe wieder für Wochen in die Dämmerung“, bedauert Ruch. Sehe man auf oder an der Fahrbahn ein Wild, „sollte sofort abgeblendet und kontrolliert gebremst werden“. Falls ein Zusammenstoß unvermeidbar ist, sollte man das Lenkrad gerade halten und „keinesfalls unkontrollierte Ausweichmanöver versuchen“.

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