Veröffentlicht am 10.06.2024 09:16

Starkregen, Sturm und Überschwemmungen


Von Patrizia Steipe
Plötzlich machte es „Krach” und die Weide im Garten der Weßlinger Gemeindegalerie stürzte um. Galerist Erich Rüba fotografiert den Schaden. (Foto: pst)
Plötzlich machte es „Krach” und die Weide im Garten der Weßlinger Gemeindegalerie stürzte um. Galerist Erich Rüba fotografiert den Schaden. (Foto: pst)
Plötzlich machte es „Krach” und die Weide im Garten der Weßlinger Gemeindegalerie stürzte um. Galerist Erich Rüba fotografiert den Schaden. (Foto: pst)
Plötzlich machte es „Krach” und die Weide im Garten der Weßlinger Gemeindegalerie stürzte um. Galerist Erich Rüba fotografiert den Schaden. (Foto: pst)
Plötzlich machte es „Krach” und die Weide im Garten der Weßlinger Gemeindegalerie stürzte um. Galerist Erich Rüba fotografiert den Schaden. (Foto: pst)

„Bloß kein Westwind!“: Tagelang war dies das Mantra von Herrschings Bürgermeister Christian Schiller angesichts des Hochwassers in seiner Gemeinde. Als der tagelange starke Regen, der seit Ende Mai die Wasserstände hatte ansteigen lassen, aufgehört hatte, war das Schlimmste nämlich noch lange nicht vorbei. Keine Entwarnung – vor allem für den Bereich Herrsching und Stegen. Der Regen in Alpennähe hatte der Ammer zusätzliches Wasser beschert, den Ammersee über seine Ufer treten lassen. Westwind hätte die Massen weiter auf das Festland getrieben.

Erst Tage nach dem Starkregen hatte der Pegel im Ammersee seinen Scheitelpunkt erreicht. Es herrschte „Meldestufe 3“. Für die Bürger bedeutete dies, dass sie ihr Wohnungen und Häuser vor eindringendem Wasser – auch durch den ansteigenden Grundwasserspiegel – sichern mussten. Hierfür hatte die Freiwillige Feuerwehr Herrsching, die sich mit den anderen Hilfskräften im tagelangen Dauereinsatz befunden hatte, Sandsäcke abgefüllt und an neuralgischen Punkten wie dem Kurpark, Minigolfplatz, Seehof, zum Abholen für die Bürger aufgeschichtet.
Ein paar Zentimeter Wasser im Keller sind normalerweise von den Bewohnern in Eigenregie mit Eimern und Pumpen zu bewältigen, vor allem, wenn die Feuerwehr an anderen Stellen im Einsatz ist. Kritisch wird es, wenn Heizöltanks aufschwimmen. In diesem Fall muss die Feuerwehr sofort gerufen werden, um Ölaustritt zu verhindern. Auf seinen Informationskanälen forderte Schiller die Bürger auf, Autos aus den von Überschwemmungen gefährdeten Parkgaragen zu fahren, Gegenstände aus den Kellern zu holen, die Gas- und Öltanks zu sichern. Landrat Stefan Frey informierte, dass die Bayerische Staatsregierung eine Soforthilfe für Betroffene freigegeben habe. Das Landratsamt Starnberg hat die wichtigsten Fragen und Antworten dazu auf seiner Internetseite unter www.lk-starnberg.de/Hochwasser2024 zusammengefasst. Anträge können beim Landratsamt eingereicht werden, denn der Regen hat ordentlich Schaden angerichtet. Neben den überfluteten Kellern war im Kiental ein Abhang abgerutscht. Die Straße – eine von mehreren in Herrsching – war unpassierbar.

Blick aus dem Cockpit

Von Oberpfaffenhofen aus überflog das DLR-Forschungsflugzeug Do 228-212 die Hochwassergebiete entlang der Donau, die es noch viel schlimmer getroffen hatte. Die Luftbildaufnahmen und Satellitendaten wurden Vom ZKI (Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation) als Hochwasserkarten aufbereitet und an die Einsatzkräfte vor Ort übermittelt, die sich damit einen Überblick verschaffen konnten,
Nicht genug mit den Wetterkapriolen. Wie aus dem Nichts entlud sich vergangenen Freitag eine Regenzelle mit Hagelschauer über Weßling, und wo noch Minuten zuvor Erich Rüba im Garten der Gemeindegalerie auf den sonnenbeschienenen Weßlinger See geblickt hatte, stürzte nach einer Böe in Sekundenschnelle die große Weide um und begrub die glücklicherweise nicht besetzten Sitzbänke unter sich.

north