Veröffentlicht am 26.06.2024 00:00

Vernachlässigte Tropenkrankheiten

Weltweit sind über eineinhalb Milliarden Menschen von Erkrankungen betroffen, die in Deutschland nur wenigen ein Begriff sind. Die sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) wie Noma, die Flussblindheit, aber auch Vergiftungen durch Schlangenbisse sind vor allem im Globalen Süden ein massives Gesundheitsproblem.

Tigermücken
rücken vor

Einige dieser Armutskrankheiten jedoch, etwa das Dengue-Fieber und die Schistosomiasis, rücken nun auch in Europa und den USA in den Fokus. Noch kommen etwa Tigermückenarten, die Dengue Fieber übertragen können, in Deutschland selten vor. Sie breiten sich aber auch hier spürbar aus: Klimawandel und Globalisierung machen es möglich.

Oft fehlen die Impfmöglichkeiten

Die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen beinhalten anspruchsvolle Pläne für die Eindämmung von NTDs. Allerdings sind die Gegenmittel, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, höchst limitiert: Alte und oft schlecht wirkende Medikamente, unpraktische Tests und zumeist fehlende Impfmöglichkeiten erschweren eine angemessene Versorgung. Vernachlässigt werden am Ende nicht Krankheiten, sondern Menschen. Das zeigt auch: Die globale Ungleichheit beim Menschenrecht auf Gesundheit ist gravierend und das Verständnis von „Globaler Gesundheit” oft wenig nachhaltig. Will man die Nachhaltigen Entwicklungsziele ernst nehmen, muss man zunächst erkennen, warum vermeintlich „exotische” Krankheiten eigentlich globale Alltagsprobleme darstellen.

Am Mittwoch, 26. Juni, um 19 Uhr spricht Max Klein im Gesundheitsladen München (Astallerstr. 14) zu diesem Thema. Der Referent leitet bei der Bielefelder Nichtregierungsorganisation BUKO Pharma-Kampagne ein Bildungsprojekt zu den „NTDs”. Er wird einführende Informationen zum Thema vermitteln, die auch für Menschen ohne medizinischen Hintergrund spannend und verständlich sind.
Der Vortrag, der online und in Präsenz besucht werden kann, ist kostenfrei. Zugangsdaten gibt es für Online-Teilnehmer auf Anfrage unter mail@gl-m.de.

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