Nach einem mehr als erfolgreichen Monat Dezember mussten die WWK Volleys Herrsching am vergangenen Samstag eine herbe Klatsche einstecken. Im Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga verloren die Ammerseer bei der SVG Lüneburg mit 0:3 (17:25, 20:25, 22:25). Am kommenden Samstag, 18 Uhr, steht der Mannschaft von Cheftrainer Thomas Ranner mit dem Gastspiel bei Rekordmeister Berlin Recycling Volleys die nächste, nicht minder schwere, Aufgabe bevor.
Knapp 750 Kilometer sind es von Herrsching nach Lüneburg. Dennoch machte sich ein kleines Grüppchen Schlachtenbummler auf den Weg in die Salzstadt, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Doch die Lederhosen-Crew enttäuschte auf ganzer Linie. „Lüneburg hat verdient gewonnen“, erkannte Thomas Ranner die dritte Saisonniederlage an. „Wir sind mit hohen Erwartungen in das Spiel gegangen. Allerdings sind wir nie in unseren Rhythmus gekommen. Wir haben alles versucht. Aber wir hatten heute einfach keine zündende Idee.“
Sehr zufrieden dagegen war Stefan Hübner. „Wir wollten Herrsching heute in keiner Phase das Gefühl geben, dass sie ins Spiel kommen könnten und das ist uns sehr gut gelungen“, sagte der Lüneburgs Trainer.
In allen Elementen waren die Gastgeber den Herrschingern überlegen. Egal ob im An-griff (56% : 41%), in der Annahme (55% : 40%) oder im Block (8:3) - Lüneburg hatte die besseren Werte. Lediglich bei den Aufschlagfehlern war Herrsching mit nur 13 Fahrkarten besser als Lüneburg (14), was aber angesichts von zwei Assen bei fünf SVG-Servicewinnern auch wieder Makulatur war. Kein Spieler im Lederhosen-Trikot erreichte an diesem Tage annähernd seine Form.
Der erste Satz war eine klare Sache für Lüneburg, die Durchgänge zwei und drei konnten die Herrschinger lange offen gestalten. Bis Mitte des Satzes begegneten sich Lüneburg und Herrsching auf Augenhöhe. Da-nach zogen die Hausherren jeweils davon und sicherten sich nahezu ungefährdet den Satzgewinn. Nach 80 Mi-nuten verwandelte Xander Ketrzynski den zweiten Matchball für die SVG Lüneburg. „Das war hoffentlich ein guter Wachmacher für uns“, meinte Theo Timmermann. Nach zuvor fünf Siegen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte war das Duell in Lüneburg das erste gegen eines der Topteams. Davon folgen in den kommenden Wochen einige. Am kommenden Samstag geht es im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle gegen die in dieser Saison noch ungeschlagenen Berlin Recycling Volleys.
Mit den Hauptstädtern bekommt man es am 3. März auch im DVV-Pokalfinale in Mannheim zu tun. Die Favoritenrolle liegt klar beim Volleyball-Schwergewicht aus der Hauptstadt. Von daher können Kapitän Eric Burggräf & Co. unbeschwert in die Partie gehen. Eine Reaktion nach der eher mäßigen Darbietung in Lüneburg dürften die Fans sicherlich erwarten.