Normalerweise würde wohl niemand das Hochhaus der Schwesternschaft München am Rotkreuzplatz 8 als Denkmal bezeichnen. In der Mitte der fünfziger Jahren gebaut, in Stahlbetonskelettbauweise konstruiert und damit nicht genug, die Fassade mit Stahlbeton bewehrten Betonsteinplatten dekoriert, ist das Gebäude nur bedingt eine Zierde für das Auge. Aber die 51 Meter vom Boden bis zur Oberkante des Flachdaches ließen manchen Neuhauser Bürger über die Aussicht, die nicht frei zugängig ist, da das Haus als Wohn-und Bürogebäude genutzt wird, spekulieren.
Und so war der Ansturm gewaltig, als die Geschichtswerkstatt Neuhausen zusammen mit der Schwesternschaft München vom BRK zum Tag des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag die Möglichkeit zur Auffahrt auf den 15.Stock des Schwesternschaftshochhauses gab. Über 300 Neuhauser Bürger ließen es sich, trotz Kälte und Nebel verhangenden Himmels, nicht nehmen die luftige Aussicht auf ihr Stadtteil zu genießen. „Jetzt wohne ich fast 30 Jahre in der Donnersberger Straße, und nun habe ich mal mein Haus von oben gesehen“ freute sich eine ältere Dame über den exklusiven Blick aus 50 Meter Höhe