Veröffentlicht am 21.10.2008 12:08

Im langsamen Tempo

„Die Fundamentarbeiten sind beendet“, berichtete Thorsten Müller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit im mfi-Management. Für den daran anschließenden Rohbau fehlt zurzeit noch die Baugenehmigung. (Foto: US)
„Die Fundamentarbeiten sind beendet“, berichtete Thorsten Müller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit im mfi-Management. Für den daran anschließenden Rohbau fehlt zurzeit noch die Baugenehmigung. (Foto: US)
„Die Fundamentarbeiten sind beendet“, berichtete Thorsten Müller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit im mfi-Management. Für den daran anschließenden Rohbau fehlt zurzeit noch die Baugenehmigung. (Foto: US)
„Die Fundamentarbeiten sind beendet“, berichtete Thorsten Müller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit im mfi-Management. Für den daran anschließenden Rohbau fehlt zurzeit noch die Baugenehmigung. (Foto: US)
„Die Fundamentarbeiten sind beendet“, berichtete Thorsten Müller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit im mfi-Management. Für den daran anschließenden Rohbau fehlt zurzeit noch die Baugenehmigung. (Foto: US)

Eigentlich wollte die mfi AG Essen, Bauherr der Pasing Arcaden, seit Anfang Oktober mitten im Rohbau stecken. Doch vor zwei Wochen wurden die Bauleute von der Baustelle abgezogen. Eine vorläufige Bauunterbrechung sorgte für die unfreiwillige Pause. Noch im März bekannte mfi: „Im Sommer soll der Aushub beendet sein. Dann beginnt die Rohbau-Phase.“ Dies wäre umso wichtiger, da das Bauende für das Frühjahr 2010 avisiert wurde. Bis dahin sollen parallel zur Bahnlinie die Pasing Arcaden als dreigeschossige Einkaufswelt entstehen, auf deren Dach drei weitere Ebenen mit insgesamt 80 Appartements, davon 30 öffentlich geförderten, gebaut werden. Außerdem soll das Einkaufszentrum zwei Tiefgaragengeschosse mit 650 Parkplätzen bekommen.

Alles nach Plan

Der vorläufige Baustopp an den Pasinger Arcaden behindert den Fortgang des Baugeschehens allerdings kaum. „Wir liegen trotzdem gut im Zeitplan“, versicherte mfi-Pressesprecher Thorsten Müller. „Laut unseren Bauexperten besitzen wir genug Zeitpuffer, um diese momentane unangenehme Lage überbrücken zu können. Sollte es eng werden, können wir zusätzliche, Termin beschleunigende Maßnahmen einsetzen, um unser Zeitziel halten zu können.“ Auch mfi-Projektleiter in Pasing, Lars Jähnichen, erklärte: „Die Baugrube ist fertig, mit dem Rohbau wurde noch nicht begonnen.“ Derzeit ruhe das Baugeschehen, bis alle weiteren Schritte geklärt seien.

Grund für die unglückliche Lage ist die vor dem Münchner Verwaltungsgericht erfolgreiche Klage von Georg Fürst von Waldburg-Zeil gegen die Bebauungspläne der Landeshauptstadt. Der Grundstücksbesitzer Waldburg-Zeil hatte im vergangenen Jahr städtebauliche Verträge mit München geschlossen, in denen er der Stadt Baurechte auf seinen Grundstücken einräumt und Dienstbarkeiten zum Wohle für die Allgemeinheit erfüllen soll.

Unklares Gezerre

Die stellvertretende BA-Vorsitzende Maria Osterhuber-Völkl (CSU) meinte dazu: „Die Frage der sozial gerechten Bodennutzung hat von Anfang an im Raum gestanden. Das heißt, bei diesen großen städtischen Grundstücken soll der Bauträger, also der Fürst Waldburg-Zeil, etwas für die Allgemeinheit tun, wie zum Beispiel einen Kindergarten im Pasinger Zentrum errichten.“ Waldburg-Zeil hatte die Lastenverteilung schon mehrfach als ungerecht bezeichnet. Dagegen bekannte Bezirksausschussvorsitzender Christian Müller (SPD): „Ich sehe die Haltung des Gerichts als problematisch an, das wohl letztlich sogar eine Art Fürsorgepflicht für einen privaten Bauherren durch die Stadt festgestellt hat.“

Das von mfi erworbene Gründstück für die Pasing Arcaden endet zwar genau am derzeitigen HIT-Parkplatz. Auch Flucht-, Rettungs- und Anlieferwege für die Arcaden kreuzen die fraglichen Flächen nicht. mfi hatte vorsorglich auf eigenem Grund die notwendigen Abstandsflächen nachgewiesen.

Aus dem Planungsreferat war unterdes zu vernehmen, dass kein Baustopp von Seiten der Landeshauptstadt verhängt wurde. Mfi will trotzdem Klarheit haben, wie in Sachen Waldburg-Zeil gegen die Landeshauptstadt in nächster Instanz entschieden wird. Dann erst geht der Millionenbau weiter. „Wie immer, wenn gerichtliche Auseinandersetzungen laufen, ist unklar, wie das Ende aussehen wird. Wir, die mfi, sind aber zuversichtlich, dass es zu einer raschen Einigung zwischen der Landeshauptstadt München und Georg Fürst von Waldburg-Zeil kommen wird“, ließ das mfi-Management verlauten.

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