Veröffentlicht am 24.11.2008 17:48

Die derzeitige Situation ist eine Katastrophe

Dass die Anwohner der Landshuter Allee überdurchschnittlich unter Lärm, Abgasen und Feinstaub leiden, ist unbestritten, doch Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität wurden bislang von der Stadt kaum umgesetzt. Zwar mag die Sperrung des Mittleren Rings als Transitstrecke für LKW eine leichte Besserung gebracht haben, doch insgesamt ist die Situation an der Verkehrsader, die den Stadtteil Neuhausen/Ebenau zerschneidet, eine Katastrophe. Der BA hat nun in einem Antrag den Stadtrat aufgefordert „binnen eines Viertel Jahres, spätestens bis Ende Februar 2009, Planungsauftrag zum Umbau und zur Verlängerung des Tunnels in der Landshuter Allee zu erteilen und die für die Planung erforderlichen Mittel umgehend in die Dringlichkeitsliste 1 des Mehrjahresinvestitionsprogramms einzustellen.”

Der Antrag wurde mit großer Mehrheit in der letzten BA-Sitzung beschlossen. Lediglich die Fraktion der Grünen stimmte dagegen, obwohl deren Sprecherin Anna Seliger zuvor geäußert hatte, dass man den vom Unterausschussvorsitzenden Hans-Jörg Scheerer (SPD) initiierten Antrag wohlwollend unterstütze. Als sich jedoch der Grünen-Vorschlag, eine Einhausung als Alternative offen zu lassen, nicht durchsetzen konnte, stimmten die Grünen geschlossen gegen den Tunnel.

In der Begründung des Antrags wird klar dargelegt, dass Lärmschutzwände die trennende Wirkung des Mittleren Rings nur noch verstärken würden und daher nicht in Erwägung gezogen werden sollten. Eine Einhausung würde ebenfalls mehrere Meter hohe Wände zur Folge haben und den Trennungseffekt verstärken.

Weiter heißt es in der Begründung: „Der jetzige kurze Tunnelabschnitt der Landshuter Allee wird den heutigen Vorstellungen nach umweltgerechten Lösungen in keiner Weise gerecht, ja aus heutiger Sicht war der damalige Bau eine reine Fehlplanung, da er nicht das Ziel hatte, die Belastung der Bevölkerung so weit wie möglich zu minimieren, sondern ausschließlich für einen halbwegs flüssigen Verkehrsverlauf im Bereich der Kreuzungsknoten Nymphenburger- und Leonrodstraße sorgen sollte. Die Fehlerhaftigkeit der damaligen Planung zeigt sich exemplarisch daran, dass bei der Gestaltung und Situierung des südlichen Tunnelportals die Möglichkeit zum Ein- und Ausfädeln von und in die Arnulfstraße nicht bedacht worden ist.

Belastungen durch den Straßenverkehr könnten auf Dauer nicht durch resignatives Nichtstun, sondern nur durch effektiv gestaltete bauliche Bündelungsmaßnahmen erreicht werden, meint der BA abschließend und drückt seine Erwartung aus, dass der Stadtrat „aus der klaren Notwendigkeit, sich an der Landshuter Allee nicht mit vermeintlichen Unvermeidlichkeiten abzufinden, die Konsequenzen zieht und dem Projekt einer Tunnelverlängerung an der Landshuter Allee höchste Priorität zukommen lässt.”

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