Veröffentlicht am 16.09.2014 09:37

Recyclinghof der Superlative


Von Patrizia Steipe
Rund 70 Container stehen für die Wertstoffe bereit. (Foto: pst)
Rund 70 Container stehen für die Wertstoffe bereit. (Foto: pst)
Rund 70 Container stehen für die Wertstoffe bereit. (Foto: pst)
Rund 70 Container stehen für die Wertstoffe bereit. (Foto: pst)
Rund 70 Container stehen für die Wertstoffe bereit. (Foto: pst)

Samstagvormittag – normalerweise ist das der Großkampftag am Recyclinghof. Verkehrschaos mit hupenden Autos, die sich bis auf die Straße drängen, Geschiebe an den Containern, genervte Besucher und gestresste Wertstoffhofmitarbeiter – solche Szenarien gehören seit ein paar Tagen der Vergangenheit an. In der Mühlangerstraße 100, München-Langwied, hat der neue Wertstoffhof plus eröffnet. Das halbtonnenförmige Gewölbe, das das Areal überspannt, ist schon von weitem zu erkennen. Es ist der zweite Wertstoffhof des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWM) in München, auf dem auch größere Mengen an Abfällen abgegeben werden können. Am Eröffnungstag ist zwar viel los, aber dank der besonders langen Aufstellwege, des großen Parkplatzes und der riesigen Fläche „verläuft“ es sich. Rund 70 Container warten darauf, befüllt zu werden. Zwei Männer wuchten eine alte Sofagarnitur in den Sperrmüll, eine Dame hat sich einen der Lastenwagen geholt und legt zum Transport vom Parkplatz zum Container ihre alten Sperrholzplatten darauf, Waschmaschinen, Trockner und Herde stehen bereits vor einem weiteren Container aufgereiht, in einem anderen sind die Fernseher und Monitore, in einem weiteren Kabel, Elektrokleingeräte, Metalle, Kunststoffe, Altkleider, Korken, Kartons, Dispersionsfarbe, Giftmüll, Batterien. Viele Bürger haben ihr Auto auch mit Grünabfällen aus dem Garten beladen. Es gibt kaum etwas, das nicht abgeben werden kann.

Mit dem Transporter auf die Waage

Das Gute am neuen Wertstoffhof: Statt lediglich „haushaltübliche“ Mengen an Müll abgeben zu können, dürfen hier auch größere Mengen abgeladen werden, allerdings gegen eine Gebühr. Immer wieder fahren an diesem Tag Umzugs- und Firmenwagen auf die neue Waage, um sich die Gebühr berechnen zu lassen. Nach dem Abladen geht es nochmals auf die Waage, aus der Differenz wird die Abfallmenge berechnet.

Auch das Team rund um Wertstoffhofleiter Christian Ring ist begeistert. Ausgesprochen höflich werden an diesem Tag die Kunden beraten. Immer wieder kommen Leute, die sich für den neuen Wertstoffhof interessieren und die sich alles zeigen lassen. Damit die Wege zwischen den 70 Containern nicht zu lange werden, benützen die Mitarbeiter kleine Cityroller. „Wir wollen möglichst schnell zu den Bürgern an den verschiedenen Containern kommen“, erklärt einer.

Christian Ring ist auch über das moderne Verwaltungsgebäude, in dem die geräumigen Sozialräume für die Mitarbeiter untergebracht sind, begeistert. „Das ist kein Vergleich zu früher“, schwärmt er. Zwölf Mitarbeiter sind in der Mühlangerstraße beschäftigt. Zwei „Wäger“ für die Wiegearbeiten sind neu dazugekommen. „Hier steht die zweite Waage in München“, erklärt Ring. Noch ist der Wertstoffhof nicht allen bekannt, im Laufe der Zeit werden sich die Möglichkeiten dieser neuen Einrichtung rasch rumsprechen. Der Wertstoffhof ersetzt den Recyclinghof in der Lochhausener Straße, der geschlossen wurde. Die Öffnungszeiten sind montags von 10.30 bis 19 Uhr, dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und am Samstag von 7.30 bis 15 Uhr.

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