Veröffentlicht am 08.12.2015 09:15

Denkmalschutz für Bahngebäude

Die Frontansicht des Bahnbetriebswerks mit den Eingangstoren. (Foto: Klaus Bichlmayer)
Die Frontansicht des Bahnbetriebswerks mit den Eingangstoren. (Foto: Klaus Bichlmayer)
Die Frontansicht des Bahnbetriebswerks mit den Eingangstoren. (Foto: Klaus Bichlmayer)
Die Frontansicht des Bahnbetriebswerks mit den Eingangstoren. (Foto: Klaus Bichlmayer)
Die Frontansicht des Bahnbetriebswerks mit den Eingangstoren. (Foto: Klaus Bichlmayer)

Das Bahnbetriebswerk München-Pasing soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Das fordert der Förderverein 1000 Jahre Urkunde Aubing in einem Schreiben an Generalkonservator Mathias Pfeil vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Die Begründung für diese Forderung liefert der Verein gleich mit. So sei die Erhaltung des Gebäudes wegen seiner architektonischen und geschichtlichen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit. Schließlich würde das mächtige Gebäude mit seiner einheitlichen Architektur dem Industriegebiet ein „Gesicht“ geben und die Umgebung prägen. Das Bahnbetriebswerk hat das für Bahngebäude typische Sichtmauerwerk. Es besteht eigentlich aus zwei Gebäuden: dem ehemaligen Heizkraftwerk, das 2007 in die Denkmalliste aufgenommen worden war sowie dem Werksgebäude des Bahnbetriebswerks München-Pasing in der Bergsonstraße. Das Werksgebäude ist von Kriegszerstörung verschont geblieben. Es ist das größte seiner Art in ganz Deutschland. Insgesamt ist es 345 Meter lang und hat eine maximale Breite von 80 Metern. „Es enthält zehn Gleise zum Abstellen von Zügen, die gewartet und repariert werden“, so Klaus Bichlmayer.

Sehr guter Erhaltungsstand

„Eine Beseitigung, gleich ob in näherer oder fernerer Zukunft, wäre ein Verlust für die Allgemeinheit“, betonte der Vereinssprecher. Schließlich würden Werksgebäude und Heizkraftwerk „den hohen Anspruch der Industrie auf Selbstdarstellung in der Zeit bis vor dem Zweiten Weltkrieg zeigen“.

Das Gebäude sei in einem „sehr gutem, weitestgehend ursprünglichem Erhaltungsstand“. Dach und Fußboden wurden renoviert, die technischen Anlagen erneuert oder ausgetauscht, denn das Gebäude dient nach wie vor seiner ursprünglichen Zweckbestimmung. Die Außenwände sind mit rotbraunen Ziegeln verblendet und die Fassaden sind durch einheitliche Fensteröffnungen gegliedert. Deren Stürze aus aufgestellten Vormauerziegeln bilden ein „vornehmes Architekturelement“, so Bichlmayer. Die Traufe besteht aus Nagelfluhstein. „Das Gebäude entspricht voll der Architektursprache des bereits denkmalgeschützten Heizkraftwerkes“, versicherte Bichlmayer.

Der Förderverein wies außerdem darauf hin, dass der Stadtbezirk Aubing mit seinen vielen teilweise bereits als Baudenkmal ausgewiesenen Bahngebäuden eine besondere Nähe zur Eisenbahn habe. „Mit ihrer „Eisenbahnarchitektur“ verleihen die Gebäude dem Stadtbezirk Identität“, so Bichlmayer. Historisch gesehen sei das Bahnbetriebswerk München-Pasing in Langwied neben einer Ortsgüteranlage in Pasing das einzige große Bauobjekt, das aus den gigantischen Plänen des Dritten Reichs zum Hauptbahnhof München entstanden war. „So ist es auch ein Denkmal, das an die Gigantomanie der Machthaber des Dritten Reiches erinnert und ein wichtiger Zeuge der Zeitgeschichte“, meinte Bichlmayer, der um „wohlwollende“ Prüfung des Antrags bat.

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