Zum Neujahrsempfang der SPD München-West hatten sich wieder viele Gäste eingefunden. Darunter der Kulturreferent der Stadt München Hans-Georg Küppers, Bundestagskandidat Roman Fischer oder auch die ehemalige Bundestagsabgeordnete Hanna Wolf, die erst vor kurzem mit der Willi-Brandt-Medaille geehrt wurde.
Stadtrat Josef Assal fungierte als Gastgeber und Moderator. „Wir möchten Ihnen allen unser herzlichstes Dankeschön und unsere Wertschätzung für Ihr Engagement zum Ausdruck bringen“, begrüßte er die rund 250 Gäste in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik. Sein Dank galt nicht nur Parteigenossen und ehrenamtlich Tätigen im Münchner Westen, sondern auch der Polizei, der Feuerwehr und dem THW. „Ohne ihre Unterstützung wären viele Veranstaltungen nicht möglich“, so Assal.
2009 war ein erfolgreiches Jahr für die SPD München West. Doch stellten die Veranstalter weniger die Lokalpolitik, als vielmehr die Stadtteilkulturarbeit in den Mittelpunkt des Abends. So war es eine schöne Geste der Pasinger Fabrik, als Festeinlage eine kleine Kostprobe der laufenden Opernproduktion „Cosi fan tutte“ zu geben.
Ehrengast Hans-Georg Küppers, seit Sommer 2007 Kulturreferent in München, sprach über die lokale Kulturpolitik und über die Notwendigkeit einer regen Stadtteilkulturarbeit. „Kann Kultur wirtschaftlich sein?“, fragte er und zeigte die vielen Widerstände auf, die der Kultur in finanzieller Hinsicht in den Weg gestellt werden. „Sie ist es unbedingt, denn sie ist eine Investition in Kopf und Seele“, gab er die Antwort.
Es sei ein wesentliches Merkmal guter Kulturpolitik, einerseits kulturelle Institutionen zu unterstützen, andererseits zu fördern und auszubilden, wo Kunst ohne Hilfe nicht erfolgreich wäre. „Kultur ist ein sensibler Bereich, dem unser Schutz gebührt. Sie ist das Fundament, auf dem unser gesellschaftliches und soziales Leben blühen kann“, bekräftigte er.
Besondere Bedeutung komme deshalb der Stadtteilkulturarbeit zu. „Hier geschieht die unmittelbare Integration, die Bereicherung des Alltags und die gegenseitige Befruchtung unterschiedlicher Personengruppen“, so Küppers weiter.
Kulturelle Einrichtungen dürften sich nicht auf die üblichen Institutionen beschränken, sondern müssten angereichert sein mit vielen verschiedenen Breitenkulturangeboten. „In der Stadtteilkulturarbeit gibt es kein Entweder-Oder, sondern nur ein Sowohl-als-auch“, meinte er. Niederschwellige Angebote in den Büchereien oder Volkshochschulen stünden hier neben der Vereinsarbeit und der Förderung von Kinder- und Jugendkultur im außerschulischen Bereich.
Sein Resümee lautete deshalb: „Mit einer erfolgreichen Stadtteilkulturarbeit haben wir die Chance und die Verpflichtung, alle einzubeziehen. Denn jeder Bürger hat ein Recht auf Kultur.“