Veröffentlicht am 12.03.2009 10:38

Vorsicht, Amphibienwanderung!


Von red
Krötenzäune sollen verhindern, dass die wandernden Amphibien unter die Räder geraten. (Foto: W. Willner)
Krötenzäune sollen verhindern, dass die wandernden Amphibien unter die Räder geraten. (Foto: W. Willner)
Krötenzäune sollen verhindern, dass die wandernden Amphibien unter die Räder geraten. (Foto: W. Willner)
Krötenzäune sollen verhindern, dass die wandernden Amphibien unter die Räder geraten. (Foto: W. Willner)
Krötenzäune sollen verhindern, dass die wandernden Amphibien unter die Räder geraten. (Foto: W. Willner)

Kaum ist der Frost vorüber, kriechen Kröten, Frösche und Lurche aus ihren Winterplätzen und steuern Wasserstellen an, um dort zu laichen. Doch auf dem Weg dorthin lauern viele Gefahren: Autoverkehr, Kellerschächte, Landwirtschaft und sogar Hobbygärtner bedrohen ihr Überleben. In Deutschland gelten bereits 14 der 21 heimischen Amphibienarten als gefährdet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft daher auch in diesem Jahr zur Hilfe für die bedrohten Tiere auf.

Bundesweit ziehen tausende Freiwillige mit Gummistiefeln und Spaten los, errichten Krötenzäune entlang von besonders betroffenen Straßenabschnitten und graben Sammeleimer ein. In diesen Eimern landen die Tiere, die entlang der Zäune ihren Weg suchen, und werden darin über die Straße getragen. Der Verband sucht noch Naturfreunde, die sich nicht scheuen, auch mal eines der glitschigen Wesen anzufassen. Heidrun Heidecke, BUND-Artenschutzexpertin: „Das oft belächelte Über-die-Straße-tragen von Erdkröten oder Salamandern ist ein einfacher, jedoch sehr wichtiger Beitrag für den Schutz dieser Tiere. Und die Arbeit mit anderen netten Menschen in der freien Natur macht zudem viel Freude.“ Mit einem Augenzwickern fügt sie hinzu: „Unsere Freiwilligen kommen schnell mal auf mehr als 12 Kröten pro Stunde.“

„Aufmerksam fahren”

Der Einsatz am Krötenzaun ist nicht die einzige Möglichkeit, um zum Überleben von Wechselkröte, Laubfrosch und Co. beizutragen. Heidecke: „Autofahrer in ländlichen Regionen sollten in dieser Zeit besonders aufmerksam fahren. Vor allem, wenn Verkehrsschilder auf Krötenwanderungen hinweisen.“ Aber nicht nur im Auto, auch vor und hinter der eigenen Haustür ist Lurchschutz möglich. „Oft fallen Frösche in Schächte oder Kellerfenster. Meist lassen sich die Tiere mit ein paar Handgriffen befreien und die Fallen verschließen. Ein naturnaher Teich im eigenen Garten als Ersatzlebensraum für Frösche kann ein wichtige Hilfe sein“, so die Expertin.

Tipps für Einsteiger in den Amphibienschutz gibt eine neue kostenlose Broschüre, bestellbar unter dem Stichwort „Lurchbroschüre“beim BUND, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel. 030/27586469. Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar unter www.bund.net/amphibien .

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