Mit einem Lichterlabyrinth am Samstag, 14. Januar, ab 16 Uhr im Stadtsaal erinnert die Kinderkrebshilfe Ebersberg an ihre Gründung im Januar 1982 durch Heidrun und Gerd Kohnert.
1980 war die zweite Tochter des Ebersberger Ehepaares an Krebs erkrankt und wurde im Haunerschen Kinderspital behandelt. Während dieser Zeit wurde den Eltern bewusst, dass öffentliche Kostenträger für die Schaffung einer guten Lebensqualität während der Krankheit viel zu wenig Geld bereitstellen. Vor allem war die Station alles andere als kindgerecht eingerichtet. So rief das Ehepaar im Januar 1982 die Aktion zur Hilfe für krebskranke Kinder ins Leben und begann, zusammen mit einer Krankenschwester Geld und Material zu sammeln. Graue Jalousien wurden gegen farbenfrohe Vorhänge ausgetauscht und Spielsachen für die Kinder angeschafft.
1983 starb die Tochter von Heidrun und Gerd Kohnert, doch die Aktion lebte weiter. Immer mehr Menschen beteiligten sich daran und so wurde daraus 1988 der gemeinnützige Verein Hilfe für krebskranke Kinder, seit April 2001 heißt er Kinderkrebshilfe Ebersberg. 25 Mitglieder zählt der Verein. Das klingt nicht viel, aber es hilft, weil mehr Mitglieder den Verwaltungsaufwand in die Höhe treiben würden und wir möchten lieber jeden Cent für die Kinder investieren, erklärt Helga Bogensperger, seit zehn Jahren ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins. Außerdem sei in manchen
Situationen schnelles Handeln angesagt, was eine breit angelegte Vereinsstruktur erschweren würde.
Es werden immer wieder tragische Fälle an uns herangetragen, beispielsweise von einer allein erziehenden Mutter, die ihre Arbeit verlor, weil sie sehr viel Zeit investierte, um ihrem Kind die Behandlungszeit so wenig traumatisierend wie möglich zu gestalten, so Bogensperger. Da könne man nicht wochenlang warten, bis auf der nächsten Vereinssitzung ein Beschluss gefasst wird.
Entscheidungen müssen schnell fallen
Zum Glück wohne ich in direkter Nachbarschaft zu den Kohnerts, so dass wir gemeinsam rasch entscheiden können, sagt Bogensperger. Am Weihnachtsbasar, den die Kinderkrebshilfe in unregelmäßigen Abständen im Advent in Ebersberg veranstaltet, sind rund 100 Leute beteiligt, angefangen von Mitarbeitern der Stadt, des Bauhofs und der Feuerwehr bis hin zu den 14 Frauen, die sich fast das ganze Jahr über einmal pro Woche treffen, um für den Basar zu basteln sowie den 50 Helfern pro Tag, die beim Aufbau und Verkauf dabei sind. Der Aufwand lohnt sich: Der letzte Basar 2009 erbrachte über 33.000 Euro. Seit der Gründung wurden insgesamt 4,5 Millionen Euro gesammelt, davon waren 1,7 Millionen Euro Spenden, der Rest konnte durch eigene Aktionen wie Basare oder dank fremder Sammelaktionen eingenommen werden.
Mit dem Geld ermöglichte der Verein beispielsweise die onkologische Abteilung, die Intern 3. Ende der 70er-Jahre sollte sie eingerichtet werden, aber erst die Spendengelder der Aktion zur Hilfe für krebskranke Kinder ermöglichte die Umsetzung. 1996 wurde ein neuer Transplantationsbereich für Leukämie-Patienten geschaffen.
Außerdem wurde im Laufe der Jahre immer wieder veraltete Technik durch moderne Apparate ersetzt, ein zusätzlicher Intensivpflegeplatz eingerichtet, Personalkosten für Ärzte und Pflegepersonal übernommen, wenn durch Stellenabbau die optimale Betreuung der Kinder bedroht war, und in Not geratene Familien finanziell unterstützt. Das alles passiert nach wie vor in enger Absprache mit der Klinik und dem Ehepaar Kohnert, sagt Bogensperger. Ansonsten haben sich die Gründer weitgehend zurückgezogen. Doch sie können stolz sein auf ihr Lebenswerk: Während Anfang der 80er-Jahre höchstens 30 Prozent der leukämiekranken Kinder im Haunerschen eine Überlebenschance hatten, liegt der Anteil heute bei über 80 Prozent. Das liegt nicht nur an der besseren medizinischen Versorgung, sondern auch an der guten Atmosphäre, die auf den Stationen herrscht, betont Bogensperger.
Unermüdlich ist der Verein um weitere Verbesserungen bemüht. So finanziert er seit sechs Jahren eine Studie zu Leberkrebs bei Kindern. Er tritt im Alter zwischen drei Monaten und sechs Jahren auf, ein Viertel der Kinder überlebt diese Krankheit nicht. Die Pharma-Industrie forscht auf diesem Gebiet nicht, weil es sich für sie nicht lohnt, da zu wenig Kinder daran erkranken, sagt Bogensperger.
9.000 krebskranke Kinder jährlich
9.000 an Krebs erkrankte Kinder jährlich werden auf den drei Stationen in der Haunerschen Kinderklinik behandelt, 1.000 davon stationär. Wir erfahren durch die Kinderkrebshilfe Ebersberg eine unglaubliche Unterstützung, sie leistet fantastische Arbeit, sagt Stationsleiterin und Ärztin Irene Schmid.
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