Stadtentwicklung und Verkehr waren die beherrschenden Themen der Ebersberger Bürgerversammlung am Mittwoch vergangener Woche, die so gut besucht war, dass zusätzliche Stühle herangeschafft werden mussten.
berichtete, steht ein großes Projekt, das im Dezember 2006 beschlossen wurde, kurz vor dem Abschluss: Die Änderung des Flächennutzungsplanes von 1998 für das Gemeindegebiet. Nach einer umfangreichen Bürgerbeteiligung, hat der Stadtrat das Papier am 6. November gebilligt. Noch bis Ende des Jahres liegen die Unterlagen noch einmal für die Bürger im Rathaus zur Einsicht aus. Angestrebt wird eine angepasste Wohnbauentwicklung.
»Nach unseren Erfahrungen wächst die Einwohnerzahl jedes Jahr um etwa 0,5 bis ein Prozent, das wären in den nächsten 20 Jahren rund 1.500 bis 1.800 Menschen mehr«, sagte Brilmayer. Für zusätzlichen Wohnraum wolle die Gemeinde aber keine neuen Flächen außerhalb der Stadt ausweisen, sondern Brachflächen im Kerngebiet nutzen. Eine davon ist das sogenannte Doktorbankl, für das derzeit der Bebauungsplan aufgestellt wird, des Weiteren das 4,1 Hektar große Areal »Friedenseiche«, 2,5 Hektar im Augrund sowie 2,7 Hektar am »Moossteffel«, die allesamt bereits im alten Flächennutzungsplan als Wohngebiet ausgewiesen waren. Das reiche für 1.800 neue Anwohner, so der Bürgermeister. Andere Baulücken in der Stadt würden Wohnraum für weitere 500 bis 600 Menschen ergeben. Danach müsse man weitersehen. Auch für Gewerbe will die Gemeinde keine neuen Flächen außerhalb der bestehenden schaffen. Platz sei noch südlich und nördlich des Autohauses, wobei letztere Variante schwierig sei, weil die Fläche mehreren Eigentümern gehört.
Der Sportplatz wurde aus der Novellierung herausgenommen. Hier ist ein eigenes Planungsverfahren vorgesehen. Von den angedachten zwei neuen Fußballfeldern am Waldsportpark ist höchstens eines realisierbar, weil das andere im Bannwald liegt und aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht genehmigt wird.
Den Reigen der Bürgerfragen eröffnete Rudolf Scharl, der ein Halteverbotsschild in der Benediktinerstraße wünscht. Da die Straße nur 2,10 Meter breit ist, sei es zwar ohnehin gesetzlich nicht erlaubt, dort zu parken, viele Autofahrer würden es aber dennoch tun. Und im Notfall kommen dann laut Scharl zum Beispiel keine Rettungsfahrzeuge mehr durch. Brilmayer bezweifelte, dass Halteverbotsschilder etwas daran ändern würden.
Problem generell: volle Straßen
Volle Straßen und überall parkende Autos seien ein generelles Problem in Ebersberg, merkte Barbara Otter aus der Weinleite an. Als Einheimischer sei man mit dem Rad oder zu Fuß besser dran. Der Bürgermeister sah sich hier in der Zwickmühle: »Wenn wir das Parken zulassen, gibt es Stau, wenn wir es verbieten, wird schneller gefahren.« Die Dauerbaustelle in der Dr.-Wintrich-Straße verschärfe die Situation noch. Otter hatte auch noch einen konkreten Antrag an die Bürgerversammlung: Sie will die Heinrich-Vogl-Straße wieder zur Einbahnstraße erklären lassen. »Die Anwohner der Weinleite müssen am Rathaus links abbiegen und kommen nicht raus, wenn viel Verkehr ist.«
Brilmayer befürchtet bei diesem Antrag unter anderem, dass der Verkehr in der Wildermuthstraße oder der Dr.- Wintrich-Straße wieder zunehmen würde. Die Bürger folgten seinem Rat, dem Antrag wurde nicht stattgegeben. Reinhard August hatte aber eine Lösung: »Ich habe an der Kreuzung keine Probleme. Ich kurbele das Fenster herunter, lächle und winke freundlich und fahre dann.«
Auch das Dauerthema Kreisverkehr am Amtsgericht kam wieder aufs Tablett. »Den werden wir nicht bekommen«, stellte der Bürgermeister klar. Für die 14.000 Fahrzeuge, die dort täglich die Kreuzung passieren, müsste der Kreisel 38 Meter Durchmesser haben, »und den Platz haben wir nicht«, so der Gemeindechef.
»Die Kreuzung wird verbessert«
Außerdem müssten die vier einmündenden Straßen etwa im rechten Winkel angeordnet sein, was auch nicht der Fall sei. »Die Kreuzung wird aber verbessert«, versprach er. An allen Einmündungen würden Furte für Fußgänger angelegt und die Gehsteige verbreitert.
Abschließend gab es Lob von Stefan Mayer. Er bedankte sich beim Bürgermeister dafür, dass man im Klostersee wieder baden kann, nachdem sich die Gemeinde erfolgreich um eine Verbesserung der Wasserqualität bemüht hat. Brilmayer nutzte das als Überleitung zum Thema Hallenbad: »Das sieht nur von außen etwas unappetitlich aus, es ist aber sicher«, betonte er. Für eine Sanierung der Außenhülle fehle momentan das Geld. Erst müssten die 15 Millionen Euro Kosten für die Schulsanierung geschultert werden. Auch sei noch nicht klar, ob ein Abriss nicht sinnvoller wäre, aber dann müsste eine neue Turnhalle gebaut werden. »Eine Entscheidung ist hier noch nicht gefallen.« Für die nächste Bürgerversammlung hofft Brilmayer in den neuen Stadtsaal einladen zu können, dessen Eröffnung im Herbst 2013 vorgesehen ist. »Obwohl die Sieghartsburg ja auch ihren Reiz hat«, sagte er grinsend und erntete schallendes Gelächter. S. Föll
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