Veröffentlicht am 25.08.2018 00:00

Film »Zeitenwende in Giesing« zeigt die Entwicklung des Agfa-Parks


Von red
Wo früher das Agfa-Gelände mit dem markanten Hochhaus (kl. Bild) war, befinden sich jetzt Wohnhäuser, Gewerbe und viele Grünflächen. Der Dokumentarfilm »Zeitenwende in Giesing« hat die Entwicklung des Areals begleitet und festgehalten.  (Foto: bs, gemeinfrei)
Wo früher das Agfa-Gelände mit dem markanten Hochhaus (kl. Bild) war, befinden sich jetzt Wohnhäuser, Gewerbe und viele Grünflächen. Der Dokumentarfilm »Zeitenwende in Giesing« hat die Entwicklung des Areals begleitet und festgehalten. (Foto: bs, gemeinfrei)
Wo früher das Agfa-Gelände mit dem markanten Hochhaus (kl. Bild) war, befinden sich jetzt Wohnhäuser, Gewerbe und viele Grünflächen. Der Dokumentarfilm »Zeitenwende in Giesing« hat die Entwicklung des Areals begleitet und festgehalten. (Foto: bs, gemeinfrei)
Wo früher das Agfa-Gelände mit dem markanten Hochhaus (kl. Bild) war, befinden sich jetzt Wohnhäuser, Gewerbe und viele Grünflächen. Der Dokumentarfilm »Zeitenwende in Giesing« hat die Entwicklung des Areals begleitet und festgehalten. (Foto: bs, gemeinfrei)
Wo früher das Agfa-Gelände mit dem markanten Hochhaus (kl. Bild) war, befinden sich jetzt Wohnhäuser, Gewerbe und viele Grünflächen. Der Dokumentarfilm »Zeitenwende in Giesing« hat die Entwicklung des Areals begleitet und festgehalten. (Foto: bs, gemeinfrei)

Ein traditionelles Arbeiterviertel, das eng mit dem TSV 1860 verbunden ist – das ist Giesing in der Wahrnehmung vieler Menschen in und um München. In Wirklichkeit bietet Giesing weit mehr: Die Bandbreite reicht hier von den fast anachronistisch anmutenden kleinen Häuschen der Feldmüllersiedlung bis zu modernen Bauprojekten wie dem Parkviertel.

»Zeitenwende in Giesing« zu sehen Artikel vom 02.10.2018: Agfa-Park im Wandel

Agfa-Park - Giesinger Parkviertel Themenseite zum Parkviertel Giesing, dem ehemaligen Agfa-Gelände an der Tegernseer Landstraße

Letzteres ist erst in den vergangenen zehn Jahren entstanden – zuvor war auf dem Areal die Firma Agfa beheimatet. Die spannende Transformation vom Industriegelände zum begehrten Wohnviertel zeigt der Film »Zeitenwende in Giesing«, der in den kommenden Wochen und Monaten mehrmals im Viertel aufgeführt wird – das nächste Mal am Donnerstag, 30. August, ab 20.30 Uhr am Giesinger Grünspitz.

»Die Älteren werden sich erinnern«, ist ein Spruch, der in diesem Fall nicht unbedingt zutrifft. Schließlich ist es erst gut zehn Jahre her, dass das markante Agfa-Hochhaus an der Tegernseer Landstraße gesprengt wurde. Über 15.000 Zuschauer wohnten diesem spektakulären Ereignis am 17. Februar 2008 bei. Auch das dokumentiert der Film »Zeitenwende in Giesing«. Was für viele Münchner ein Aufbruch zu neuen Ufern war, war für frühere Mitarbeiter von Agfa eher ein Grund zu trauern. »Die Neugierigen in der Tegernseer Landstraße haben gejohlt und geklatscht«, erzählt einer von ihnen im

Dokumentarfilm. »Wir standen in der Weißenseestraße. Es war totenstill. Viele hatten Tränen in den Augen.«

Diese gewisse »Agfa-Melancholie« zieht sich durch den ersten Teil des Films, der von 2007 bis 2017 im Rahmen des Förderprogramms »Soziale Stadt Giesing« entstanden ist. Der erste Teil wurde bereits 2011 veröffentlicht. Dokumentiert wird der anstehende Auszug der Firma Agfa aus dem Areal an der Tegernseer Landstraße. Langjährige Mitarbeiter des Film- und Kameraherstellers kommen dabei zu Wort. Für viele war der

Gebäudekomplex in Obergiesing, der über eigene Sportanlagen verfügte, zu einer zweiten Heimat geworden.

Die ersten Vorstellungen seien immer ausverkauft gewesen, erzählt Stadtteilmanagerin Anna Canins. »Als sie den Film sahen, kamen die Leute ins Schwelgen.« Vor allem ehemalige Agfa-Angestellte seien emotional berührt gewesen und hätten nach DVDs gefragt, berichtet Canins. Inzwischen ist der erste Teil ergänzt worden durch viele Aufnahmen aus dem neu entstandenen Parkviertel Giesing, das als Agfa-Park bekannt ist. Die Bewohner des Viertels kommen ebenso zu Wort wie alteingesessene Giesinger aus der Nachbarschaft, die Bauunternehmer oder Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid. Der Zuschauer ist dabei, wenn die »Neuen« sich beim Hoffest treffen und erhält einen Einblick in die Wohnungen und das Alltagsleben. Zu sehen sind außerdem ansprechende Luftbilder aus Giesing sowie altes Archivmaterial, das bis in die 1920er Jahre zurückreicht.

»Keine rein bauliche Dokumentation«

»Der Film sollte keine rein bauliche Dokumentation werden«, erklärt Anna Canins. Auch die soziale Komponente beim Wandel eines Industriegeländes in ein Wohn- und Gewerbequartier sei wichtig gewesen. Die Idee, einen Film zu drehen, kam vom Verein »Freunde Giesings«. Finanziert worden ist »Zeitenwende in Giesing« unter anderem aus dem Verfügungsfonds der Sozialen Stadt Giesing und durch die Büschl Unternehmensgruppe, den Projektentwickler des Areals. Die »Freunde Giesings« haben das Projekt ebenso unterstützt wie das städtische Kulturreferat und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung.

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