Veröffentlicht am 20.02.2025 11:00

Bizarre Geschichten – Was geschah mit den Verfolgern der Weißen Rose?


Von red

Der Münchner Journalist und Autor Ulrich Chaussy forscht und veröffentlicht seit vielen Jahren zur Widerstandsgruppe Weiße Rose. im Rahmen des Programms der Stadt München „Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind” hält er am Donnerstag, 27. Februar, um 18.00 Uhr in der Kleinen Aula, Raum A120, der Ludwig-Maximilians-Universität, Geschwister-Scholl-Platz 1 einen Vortrag mit Diskussion über die Gestapo-Verfolger der Weißen Rose nach der „Stunde Null”. Der Vortrag trägt den Titel „Vergesst auch nicht die kleinen Schurken dieses Systems”. Die Begrüßung und Moderation übernimmt die Vorsitzende der Weiße Rose Stiftung, Dr. Hildegard Kronawitter.

„Merkt Euch die Namen, auf dass keiner entkomme!”

„Merkt Euch die Namen, auf dass keiner entkomme!”. Das forderte die Weiße Rose im Sommer 1942 in ihrem vierten Flugblatt. Alle NS-Täter sollten zur Rechenschaft gezogen werden, so die Hoffnung derer, die unter der NS-Diktatur gelitten haben. Doch was geschah mit den Verfolgern der Widerstandsgruppe Weiße Rose und wie verhielten sie sich zu ihrer Vergangenheit nach 1945? Und wie erging es den Überlebenden und Angehörigen der Ermordeten der Weißen Rose?

Zu diesen Fragestellungen wird Ulrich Chaussy in seinem Vortrag sprechen. Er wird von Gesprächen mit Zeitzeugen und über Quellenmaterial berichten und dabei bizarre Geschichten zu Tage fördern. Gestapo-Verfolger wurden nach 1945 kaum zur Verantwortung gezogen. Einige wie Anton Mahler, Vernehmungsbeamter von Hans Scholl, ermittelten sogar weiter – jetzt im Dienste des amerikanischen Geheimdienstes CIC gegen vermeintliche „Staatsfeinde”. Die Familien der Weißen Rose erfuhren hingegen erst allmählich gesellschaftliche Anerkennung für das Schicksal ihrer von der NS-Justiz ermordeten Angehörigen.

north