Am Samstag, 22. Februar, um 19.30 Uhr, findet in der Rogatekirche (Bad-Schachener-Straße 28) eine Lesung zum Todestag von Hans und Sophie Scholl und Christoph Probst statt. Der Eintritt zur Lesung ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
An diesem Tag jährt sich die Hinrichtung der Weiße-Rose-Mitglieder zum 82. Mal. Seither ist die Welt nicht friedlicher geworden. Aus diesem Anlass lädt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Sophie Scholl zu einer Lesung mit Andrea Zemskov-Züge über die Entstehung und die Folgen von Kriegen und über Wege zur Versöhnung ein.
Zemskov-Züge hat als Historikerin freiberuflich und für OWEN – Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung – über viele Jahre Dialogprozesse zwischen Angehörigen ehemaliger Kriegsparteien angeleitet und begleitet. Sie liest aus ihrem Roman „Mit den Lebenden wie mit den Toten“, der die Entstehung und Folgen des georgisch-abchasischen Krieges behandelt.
Der Roman ist von einem Dialogprozess in den 2010er-Jahren inspiriert, in dem Menschen von beiden Seiten zusammenkamen, um miteinander über die Geschichte des Krieges zu sprechen. Fiktive Charaktere beider Seiten kommen zu Wort. Ihre Geschichten werden ineinander erzählt und machen deutlich, wie schwer es für Einzelne ist, sich aus den Verstrickungen der eigenen Gesellschaft zu lösen.
Die Autorin berichtet auch über die Entstehung des Romans und erzählt aus ihrem reichen Erfahrungsschatz über Chancen und Fallstricke von zivilgesellschaftlichen Dialogen zwischen Kriegsparteien. Anschließend lädt sie zur Diskussion ein.