Orangefarben grundierte und bemalte Stoffwände zeigen an, dass die mobile Bühne des großen Sommerprojekts „M_igrati_on“ hier gerade Station macht. Zu gemeinsamem Kunstgenuss und Begegnung wird dann eingeladen. Initiiert ist das Projekt vom Verein „laim_up“. Dieser rief Künstler dazu auf, ihren Blick auf Migration, Wanderung und Nomadentum zu richten und sich damit künstlerisch auseinanderzusetzen. Herausgekommen sind nun verschiedene Arbeiten von Installation über Performance bis zu Tanz und Geschichtenerzählen, die an verschiedenen Orten in Laim stattfinden. Die nächste Aktion ist am 1. Juli am Bürgerpark.
Es wird eine Videoperformance besonderer Art, wenn die Zeichnungen von Mayya Sultan und die Fotos von Thomas Schummer sich mit den Visuals von Gene Aichner verbinden. Zu sehen ist diese am 1. Juli um 22 Uhr im Bürgerpark, der Grünfläche an der Von-der-Pfordten-Straße. Am 9. Juli wird es dann am Agricolapark eine sogenannte Bilderhauer-Performance geben, mit Story-Telling und Open-Air-Film. Dann arbeitet Bildhauerin Nazli Alkaya mit Ton und lässt die Zuschauer am Schaffensprozess vor Ort teilhaben und bindet sie zugleich in eine biographische Reise ein. Anke Schupp, Martina Mendler und Heike Pahl erzählen zudem Geschichten aus der Schweiz und aus dem Donauraum.
In Kooperation mit dem Kino „Neues Rex“ wird am Abend ein Überraschungsfilm unter freiem Himmel gezeigt.
Die Kunstaktionen, die es in den nächsten Wochen im Stadtteil zu sehen gibt, sind individuell gestaltet und daher sehr unterschiedlich geartet. Ihnen gemeinsam ist, dass sich alle Künstler mit dem Thema Migration auseinandersetzen. „laim_up“ rief bereits im Winter die Künstler dazu auf, sich mit diesem Themenschwerpunkt auseinanderzusetzen. Denn längst ist auch der Stadtteil Laim ein multikultureller Bezirk, in dem Menschen mit mehr als 150 Staatsangehörigkeiten leben.
An bekannten wie auch weniger bekannten Orten in Laim sollen die verschiedenen Kunstaktionen neue Trefforte schaffen. Das Projekt „M_igrati_on“ will zu Spiel, Kunsterleben und gesellschaftlichen Diskurs einladen. Dabei werden Laimer Plätze und Straßen selbst zur Bühne und somit neu erlebbar, auch für alteingesessene Stadtteilbewohner. „Mit dem Projekt „M_igrati_on“ laden wir ein, den öffentlichen Stadtraum zu entdecken und für Austausch, Begegnung und Beteiligung zu nutzen“, heißt es von den Organisatoren von laim_up, u.a. gegründet von Petra Stockdreher.
Sophie Johanna Kaiser entwarf für das Thema die mobile Bühne, die als Rahmen für die Kunstaktionen in den nächsten Wochen dienen wird
Gefördert wird das Projekt sowohl vom Sozialreferat als auch vom Kulturreferat der Stadt München. Der Bezirksausschuss Laim (BA 25) entschied in seiner jüngsten Sitzung, zumindest einen Teil der von laim_up angefragten Summe zu bewilligen und bezuschusst das Projekt nun mit 3.700 Euro. Während man in den verschiedenen Fraktionen uneins über die Höhe des zu gewährenden Zuschusses war, so sind sich die Gremiumsmitglieder darin einig, die Aktion grundsätzlich zu befürworten. „Schön, Kunstveranstaltungen quer über den Stadtteil verteilt anzubieten“, heißt es im Lokalparlament unisono.
Bis zum 8. August werden die Kunstaktionen stattfinden, wann und wo genau, ist der Seite www.laim-up.deoder den in öffentlichen Einrichtung ausgelegten Flyern zu entnehmen.