Die Neugestaltung des Vogelweideplatzes zwischen Truderinger-, Einstein- und Riedenburger Straße mit einem aus fünf Wolkenkratzern bestehenden Ensemble als sogenanntes »Bogenhausener Tor« weckt Emotionen und löst zugleich Sorgen aus bei Bürgern und bei Kommunalpolitikern.
Sorgen vor allem wegen der in den Planungen fehlenden Fußgängerbrücke über die Bahnanlagen in die künftigen Grünanlagen von Berg am Laim. Diesen Mangel monierten unisono die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA).
Der Änderung des Flächennutzungsplans stimmte das Gremium mit einer Gegenstimme unter Bedingungen zu: »Für die Einbindung des Planungsbereichs in den Stadtteil ist eine attraktive Fußgängerverbindung zwingend erforderlich. Dem tragen eine optionale Fußgängerbrücke und ein -tunnel im östlichen Bereich ohne Einbeziehung des Kerngebiets kaum Rechnung. Der BA fordert deshalb, die barrierefreie Fußgängerbrücke zwingend festzusetzen und die Wegeführung dorthin durch Geh- und Radfahrrechte über den zentralen Platz zur Truderinger Straße und im Kerngebiet zu sichern.« Dieser vom Unterausschuss Planung vorgeschlagenen Formulierung fehlte BA-Chefin Angelika Pilz-Strasser die Schärfe. Der Text wurde deshalb ergänzt: »Ohne diese zwingend barrierefreie Brücke lehnt der BA die Planung ab.« Pilz-Strassers Begründung: »Sonst bekommen wir eine nicht zugängliche Insel.«
CSU-Fraktionssprecher und Stadtrat Robert Brannekämper kommentierte die Brückenfrage kurz und bündig: »Die kommt nie!« Zugleich monierte er im Zuge des 2,5 Kilometer langen Effner- und Richard-Strauss-Tunnels erneutes städtisches Planungsversagen diesmal nicht wegen der zwischenzeitlich gelösten Staufalle Isarring/Ifflandstraße, das entgegensetzte Unterführungsende hatte der Politiker im Visier: »Der Tunnel hätte nur 100 Meter länger gebaut werden müssen und die Erreichbarkeit rund um den Vogelweideplatz wäre gelöst.«
Grünen-Fraktionssprecher Holger Machatschek lehnte die Planungen »für den ganz besonderen Platz« kategorisch ab. Fazit seines Rundumschlags: »Der BA hat die Chance, auf die Planungen einzuwirken, nicht genutzt.« Auch das Planungsreferat kritisierte er: »Die schaffen zwei Inseln, das ist eine Zerstörung des Platzes, das dürfen wir nicht hinnehmen.« Die Grüne Pilz-Strasser widersprach ihrem Fraktionssprecher: »Ich finde diesen Entwurf gelungen.« ikb