Es wird voraussichtlich am 7. Oktober eine gemeinsame Informationsveranstaltung für die Anwohner der Stadtteile Obergiesing-Fasangarten und Untergiesing-Harlaching zur geplanten Unterbringung von Flüchtlingen auf dem östlichen Terrain der ehemaligen McGraw-Kaserne geben.
Dies war die wichtigste Essenz der Beratungen zum Thema »Flüchtlingsunterkunft« während der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Obergiesing-Fasangarten. Auch das Nachbargremium in Untergiesing-Harlaching hatte sich für eine
entsprechende Bürgerinformation ausgesprochen.
Wohnraum McGraw-Kaserne
Wohnbauplanung in der McGraw-Kaserne Themenseite zum geplanten Wohnungsbau auf der ehemaligen McGraw-Kaserne
Im Obergiesinger Bezirksausschuss informierten zuletzt bereits Münchens Sozialreferentin Brigitte Meier, Maria Els in ihrer Funktion als Vizepräsidentin der Regierung von Oberbayern sowie der Leiter des staatlichen Bauamtes, Kurt Bachmann, über erste Details der geplanten Ausgestaltung der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem ehamligen Giesinger Kasernengelände. »Die Zugangszahlen sind derzeit derart hoch, dass die vorhandenen Ressourcen keinesfalls ausreichen«, begründete Els die Maßnahme. Die dramatische Situation im fränkischen Zirndorf oder in der Münchner Bayernkaserne sind derzeit allgegenwärtig. Der Standort in der McGraw-Kaserne ist als eines der entlastenden Territorien vorgesehen. Bis zu 300 Flüchtlinge sollen hier eine erste Aufnahme finden. »Wir brauchen dringend und so schnell wie möglich weitere Kapazitäten in München«, fasste Els die Dramatik der Situation zusammen. Die Unterbringung, so Bauamts-Chef Baumann, soll in Form zweistöckiger Wohn-Container erfolgen. Zu den Räumlichkeiten der Unterbringung sollen sich weitere Einheiten für die Verwaltung des Areals und gemeinsame Aufenthaltsräume für die Asylsuchenden gesellen.
BA-Mandatare wie Joachim Lorenz (Grüne) oder Alexander Schmitt-Geiger (SPD) begrüßten zwar im Tenor mit ihren Kollegen die Bereitschaft der übergeordneten Behörden zu »Informationen aus erster Hand«. Doch diese müssten unbedingt auch die Bürger in den beiden Stadtteilen selbst bekommen. Den Vorstoß von Sozialreferentin Meier, dieser Anforderung mittels einer eigenen Anwohnerversammlung nachzukommen, begrüßten die BA-Mitglieder einhellig. Der Terminvorschlag Meiers deckt sich dabei auch mit einer klaren Forderung aus dem Nachbarstadtteil Untergiesing-Harlaching.
Dort forderte BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) im Namen seiner Fraktion die Stadt und explizit das Sozialreferat Meiers auf »unverzüglich bis spätestens Mitte Oktober eine Bürgerversammlung abzuhalten, um die Bürger des Stadtviertels über die geplante Asylbewerberunterkunft (..) zu informieren«. Der akute Bedarf an weiteren Einrichtungen dieses Zuschnitts sei laut Baumgärtner »unbestritten«. Allerdings gelte es auch, der Verunsicherung der Bevölkerung zu begegnen. Dabei sei die Bürgerschaft durchaus gespalten. »Viele Menschen haben großes Mitleid mit den Flüchtlingen und möchten ihnen helfen«, hat Baumgärtner aus Gesprächen vor Ort erfahren. Andere seien wiederum um die eigene Sicherheit »besorgt«.
Es herrsche Angst vor einem Anstieg der Kriminalität. Baumgärtner richtete die Forderung an die Politiker und Behördenvertreter, diese müssten sich die Sorgen vor Ort anhören und »ehrliche Antworten geben«.
H. Hettich